Identitätsklau bei StudiVz

Gerade bin ich auf diesen Artikel vom Stern gestoßen, in dem vom Identitätsklau bei StudiVz berichtet wird. Ein unbekannter Hacker hat sich Zugang zum Account einer Augsburger Studentin verschafft und dort sein Unwesen getrieben. Sowas kann natürlich passieren, wenn man sich recht simple Passwörter überlegt und diese irgendwie bekannt werden. StudiVz sollte sich vielleicht mal überlegen, die Passwörter mit diversen Auflagen zu belegen (Buchstaben-/Zahlenkombination; Groß-/Kleinschreibung), dann wäre man vor solchen Vorfällen eher gefeit. Bezeichnend finde ich auch, dass die geschädigt Studentin sich davon nicht abschrecken lässt, wird doch berichtet, sie hätte sich jetzt ein anonymes Profil erstellt, damit sie Zugang zum Netzwerk hat und auf den sozialen Austausch nicht verzichten muss. Suchtpotenzial definitiv vorhanden.

Besuch aus der anderen Heimat

Soziale Netzwerke sind toll. Ich weiß, ich hab mich bereits das ein oder andere Mal über studiVz und Co kritisch geäußert, aber ich stehe prinzipiell hinter der Grundidee des Netzwerkens. Über diese neue Form der Kommunikation habe ich schon den ein oder anderen netten und interessanten Menschen kennen gelernt. Auch die Pflege von alten und neuen Kontakten wird so erleichtert. Gerade heute habe ich mich mit einer guten Bekannten aus den USA getroffen. Kennen gelernt haben wir uns – anders als man vielleicht wegen meines Auslandsaufenthalts in den USA vermuten würde – nicht in Amerika sondern über ein soziales Netzwerk. Wie man so über gemeinsame Interessen ins Quatschen kommt, ergab es sich durch Zufall, dass wir herausgefunden haben, dass sie auch mal in Augsburg gewohnt hat. Und ein Teil ihrer Familie wohnt immer noch hier. Ja und mindestens einmal im Jahr kommt sie hierher nach Deutschland um Freunde, Familie und Co zu besuchen. Seit ein paar Jahren darf ich mich auch zu diesem Freundeskreis zählen und jedes Mal, wenn sie im Lande ist, muss mindestens ein Kaffeeklatsch sein. Und bei ihrem diesjährigen Besuch hat sie mir eine besonders große Freude bereitet: Es gab nämlich GESCHENKE! Ich verrate auch was: Grapenuts. „Hä? Was’n das?“ Grapenuts sind DIE ultimativen Cerealien überhaupt. Mir ist bis heute schleierhaft, warum die in Deutschland nicht im Standardrepertoire geführt werden. Und da ich mich über diese Cornflakes freuen kann wie ein Schneekönig, möchte ich diese Freude mit euch teilen. Aber nur die Freude – nicht die Grapenuts. Die gehören nur mir ;-).

Sie können es nicht lassen…

Kaum halb 8 Uhr morgens und ich muss mich schon arg wundern: Das studiVz lässt keine Gelegenheit ungenutzt um seine User zu meinVz zu schleppen. Beim Einloggen steht der User derzeit vor einer (vermeintlichen) Muss-Entscheidung. Entweder du gehst zu meinVz oder du kannst nicht auf dein Profil zugreifen. Denkt man auf den ersten (schlaftrunkenen) Blick. Unglaublich. Wer mutig ist, der klickt einfach mal links auf „Meine Seite“ oder „meine Freunde“ oder sonstwas. Und tatatataaaaaa: Drin bist du. Ohne irgendwelchen meinVZ-Klauseln zugestimmt zu haben. Und der gefühlte soziale Druck zum Wechsel geht noch weiter: Auf der Startseite bekommt man gleich mal mitgeteilt, welche Freunde schon den Schritt aufs andere Ufer gewagt haben. „Soundso sind schon mit meinVz verbunden – JETZT VERBINDEN??????“ Nö. Danke. Jetzt nicht.

Heartattack

Anscheinend ist es jetzt die neueste Mode von sozialen Netzwerken ihre Mitglieder durch schrillend laute Musikeinspielungen oder Gastkommentatoren aufzuwecken. Das StudiVZ demonstriert das seit einigen Wochen anschaulich: Nach dem Ausloggen einen falschen Zucker Zuckung (sorry, das Augsburgerisch ist mit mir durchgegangen 😉 ) mit der Maus gemacht und schon fängt es aus den Boxen zu plärren an. Ich denke da wirklich nicht dran und bekomme demnächst tatsächlich einen Herzinfarkt, wenn mich eine verzweifelte Duffy noch einmal um „Mercy“ anbettelt. Himmel!

meinVZ

Die kreativen Köpfe beim StudiVZ sind wirklich zu bewundern. Jetzt kommen sie mit „meinVZ“ daher – da dürfen sich die ganzen Nicht- (mehr) Studis, die bislang ihr Unwesen im Netzwerk treiben, outen. „Hallo, mein Name ist Hützelmützel und ich bin ein Nicht-Student.“ Soviel soziales Interesse, ja soviel Verständnis für die latenten Schuldgefühle der eigentlich im zielgruppenunpassenden Netzwerk gefangenen User hätte ich dem StudiVZ gar nicht zugetraut. Ändern tut sich optisch wohl nix. Nun gut, jetzt sieht man gleich, wer zur vermeintlichen Bildungselite des Landes gehört und wer nicht, aber sonst? Wieder mal viel Wind um nix. Obwohl… Für die Macher lohnt sich diese weitere Aufgliederung natürlich schon – zielgruppenspezifische Werbung ist somit ja noch besser möglich. Die kritische Masse wird auf der millionenfach besuchten Seite definitiv erreicht. Gehen wir davon aus, dass ein ehemaliger Student über ein besseres Einkommen als der Ottonormalstudent verfügt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Personenkreis in Zukunft mit besonders netten Angeboten bedacht wird. Ach wie schön…und das alles aus purem Altruismus.

Ommmmmmmmmmmmm

Ich finde ja, das StudiVZ sollte sich mal ein bisschen „locker“ machen. Die scheinen ja wirklich die Konkurrenz von allen Seiten zu fürchten, oder wie lässt sich sonst eine Abmahnung an eine Gruppe Studenten erklären, die versucht haben, ihren Erstsemestern was Gutes zu tun? Eigentlich ist es fast lustig, dass ein so riesiges Netzwerk bei dem kleinsten Windhauch schon das Zittern bekommt. Den Artikel dazu gibt es bei Spiegel Online.

StudiVZ und seine Datenschutzerklärung

Es ist soweit: Beim Einloggen zeigt sich beim StudiVZ heute erstmals die Einverständniserklärung zu den neuen Datenschutzregelungen. Ich hab mich jetzt entschieden, ihnen zuzustimmen, allerdings habe ich gleich nach dem Einloggen meine Einstellungen angepasst. Da dies etwas versteckt ist, hier die „Wegbeschreibung“: Ganz runter scrollen, da gibt es ein rot hinterlegte Zeile mit AGB, Verhaltenskodex usw. Dort auf „Datenschutz“ gehen.  Danach auf „Datenschutz-Erklärung“. Wieder ganz runter scrollen und bei der Option „Einstellung zur Verwendung meiner Daten“ alle drei Haken deaktivieren. Änderungen speichern. Fertig!! Damit sollte alles beim Alten sein. 😉

Muss das sein?

Gestern hatte ich eine interessante Email im Posteingang. Absender: StudiVZ. Aber hallo, dachte ich, was wollen denn die? Sie wollen nicht nur, die ändern de facto zum neuen Jahr ihre AGBs. Die haben sie mir, nett wie sie sind, auch gleich mitgeschickt. Und dann hab ich also tatsächlich elf Seiten AGBs durchgelesen, weil ich schon dachte, irgendwas MUSS da faul sein. Quintessenz der neuen Geschäftsbedingungen: Die persönlichen Daten eines jeden Nutzers werden dauerhaft gespeichert und dafür genutzt, mir personalisierte Werbung zu bieten. Dabei schließt das Studentennetzwerk ausdrücklich aus, dass Daten an Dritte weitergegeben werden. Die Auswahl zur persönlichen Werbeansprache nimmt demnach StudiVZ selbst vor. Heute greifen auch der Spiegel und die Welt das Thema auf, wobei die Welt die Sache extrem kritisch sieht. Ich bin auch am Zweifeln: Laut der Ankündigung, kann ich der Nutzung meiner Daten ausdrücklich widersprechen. Aber bedeutet dies, dass ich dann auch keinen Zugriff auf mein Profil habe? Da müssen wir wohl den 20. Dezember abwarten. An diesem Tag beginnt der Countdown zur Zustimmung – wer bis 9. Januar nicht in die neuen AGBs eingewilligt hat, tja, der hat wohl Pech gehabt. Die grundsätzliche Frage ist: Muss man sich im Internetzeitalter einfach daran gewöhnen, dass man ein „gläserner User“ ist oder sollte man sich wehren und in Zukunft auf das Nutzen solcher Plattformen verzichten? Wo liegt der Unterschied zu einem Online-Versandhaus, das beispielsweise schon vorher weiß, welche Bücher ich vielleicht gerne lesen würde? Bislang wird beim StudiVZ keiner gezwungen Daten, die über den Namen hinausgehen, anzugeben. Wenn jetzt allerdings Adresse und Co. angegeben werden müssen, dann seh ich die Sache schon recht skeptisch. Den diese Daten sind schlichtweg unnütz, wenn es um die personalisierte Werbung im Internet geht, oder?