Kabarett und Wissenschaft

Ich bin ein großer Fan von Kabarett. Gut, dass es zum Kulturprogramm der Stadt Augsburg gehört, einen Kabarett-Herbst auszurichten. Nachdem ich das Programm gesichtet hatte, fiel die Wahl auf Vince Ebert, der sein Programm mit und um die Wissenschaft gestaltet.

Gestern Abend war es dann soweit: In der Kreßlesmühle habe ich mir mit Freunden sein Programm „Denken lohnt sich“ angesehen. Das Haus war ausverkauft – den zweiten Tag in Folge. Und es hat sich definitiv gelohnt. Vince Ebert, der dem ein oder anderen auch von Galileo bekannt sein dürfte, ist diplomierter Physiker, der es sich zum Ziel gesetzt hat, wissenschaftliche Erkenntnisse aus einem satirisch, pointierten Blickwinkel zu zeigen.

Mit „Live-Experimenten“, Statistik-Spielchen und Lebensweisheiten hat er dem wissbegierigen Publikum gezeigt, dass sich Denken auf jeden Fall lohnt. Am Ende galt sein Appell allen Eltern, ihre Kinder unbedingt ein naturwissenschaftliches oder ingenieurwissenschaftliches Studium ans Herz zu legen. Das kann ich als Geisteswissenschaftler so natürlich nicht stehen lassen. Ein solides Grundverständnis der Naturwissenschaften ist natürlich absolut wichtig und es richtig, dass für das Verständnis von Problemen und Herausforderungen wie der globalen Erwärmung etc. Kenntnisse auch in dieser Richtung vermittelt werden müssen. Trotzdem halte ich nichts davon, pauschal „mal“ Physik zu studieren, weil das eine angebliche Jobgarantie mit sich bringt. Interesse und Motivation sind entscheidende Faktoren für die Studien- und Berufswahl und man sollte sich schon vor diesem Hintergrund an die Auswahl seiner Zukunft machen.

Bei youtube gibt es das Programm von Vince Ebert als Video. Reinschauen lohnt sich.

Wie nutzen Wissenschaftler das Web 2.0?

Wieder gibt es eine Umfrage – diesmal allerdings nicht von mir – zu deren Teilnahme ich auffordern möchte: Scholarz.blog, eine Plattform für Doktoranden und junge Wissenschaftler will mit dieser Umfrage herausfinden, ob und wie Wissenschaftler das Web 2.0 nutzen. Der Fragebogen ist recht kurz und richtet sich an alle „jungen“ Wissenschaftler (Google: define:jung), die allerdings nicht zwingend promovieren müssen.

Alle mitmachen!

Zwischenruf: Heute schon rosa geschmeckt?

„Diese Tasse ist blau und schmeckt nach Salz und Fisch.“ So oder so ähnlich stelle ich mir die Empfindungen eines „Synästhetikers“ vor. Personen, die Farben nicht nur sehen, sondern auch hören und/oder schmecken können, werden so genannt. Gerade habe ich den Roman von Martin Suter „Der Teufel von Mailand“ fertig gelesen. Die Protagonistin gehört auch zu den Menschen, die diese außergewöhnlichen Sinneseindrücke haben. Zwei oder mehr Sinne vermischen sich bei diesen Personen und können nicht mehr voneinander getrennt werden. Da bin ich gleich mal auf die Suche nach Informationen gegangen, denn davor hatte ich noch nie gehört. Angeblich gibt es ziemlich viele Menschen, die diese „Gabe“ haben, sie nehmen sie allerdings nur unterbewusst wahr. Hier gibt es einen Test, der zeigen soll, ob man Synästhetiker ist oder nicht. Ich habe natürlich auch teilgenommen und nach vier Fragen aufgegeben. Ich bin in dieser Hinsicht wohl ziemlich normal. Die Buchstaben, die zur Beurteilung standen waren einfach alle weiß für mich. Nun gut, damit kann ich leben. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass einer der Leser hier ein Synästhetiker ist? Bei wem also regelmäßig die Glocken klingeln, wenn er die Farbe rot oder grün sieht – für den würde sich der Test vielleicht mal lohnen. Wer sich auch so näher dafür interessiert, kann auch mal hier oder hier gucken. Oder sich das Buch von mir leihen – definitiv nicht das Beste von Martin Suter, aber durchaus lesenswert.

Go with the flow…

…hab ich mir gesagt und kurzerhand mein eigentliches Vorhaben für den empirischen Teil meiner Arbeit geändert. Man muss heutzutage ja flexibel und für jede Lebenslage gewappnet sein. Na ja, zumindest kann man es sich vornehmen! 🙂 Ein geeignetes Unternehmen für das Bloggen im Rahmen meiner Untersuchung zu finden ist wirklich nicht so einfach. Leute, die prinzipiell bereit gewesen wären, wollten das eher wie einen Corporate Blog aufziehen – das ist zwar auch interessant, aber nicht das, was ich für meine Masterarbeit will. Jetzt hab ich mich einfach von meinem universitären Umfeld inspirieren lassen und werde (nachdem ich immer mehr tolle „Wissenschaftsblogs“ finde) Wissenschaftler in den Fokus meiner Untersuchungen stellen. Inwieweit ich dabei den Begriff des Wissenschaftlers definiere, weiß ich noch nicht so genau. Da muss ich mir noch Gedanken machen. Auf jeden Fall hat mir diese Entscheidung (die ich schon vor ein paar Wochen gefällt habe) geholfen am Theorieteil der Arbeit zu schreiben.

Dieses Wochenende ist aber erst einmal Pause angesagt. Sandra und ich werden nach Berlin reisen, um dort für ihr Promotionsprojekt Schüler zu befragen. Wir haben bereits im Herbst den ersten Durchlauf gemacht und ich bin gespannt, wie sich die Schüler seitdem entwickelt haben.