Einmal Westcoast und zurück

Ich gebe zu, ich habe mein Weblog in letzter Zeit sträflich vernachlässigt. Im Moment ist einfach dermaßen viel zu tun, dass ich nur selten die Zeit finde, um mich konzentriert an einen Weblogeintrag zu machen. Ich möchte aber trotzdem kurz von meinem Trip in die Staaten berichten, weil ich weiß, dass einige darauf warten.

Wie ich hier schon berichtet hatte, hatte ich die Gelegenheit ins Silicon Valley zu reisen und dort in einer Woche wahnsinnig viele Eindrücke und neue Einflüsse mitzunehmen. Die Organisation war wirklich sehr gut – von Unterkunft, Verpflegung und Programm war wirklich einiges geboten. Hauptbestandteil der Reise war ein Workshop mit IDEO. Diese Firma ist unter anderem dafür bekannt, die Computermaus erfunden zu haben. Mit ihrer Methode des „deep dive“ versuchen sie, die Probleme des Verbrauchers bzw. des Nutzers aus einer anderen, weniger oberflächlichen Perspektive heraus zu betrachten. Ihre Methoden sind ähnlich denen der qualitativen Sozialforschung: anstatt 3.000 Nutzer zu befragen, beschränkt man sich auf wenige, dafür aber sehr viel intensiver und ausdauernder. Unsere Aufgabe war es, herauszufinden, was Leser an Büchern fasziniert und wie man diese Leidenschaft nutzen kann, um auch im digitalen Zeitalter Umsätze zu generieren. Die Herangehensweise war interessant und erstaunlicherweise hat sich jeder aus der Gruppe schnell und problemlos in das Denken eingefunden, so dass die Arbeit erleichtert wurde. Ob wir das Rad neu erfunden haben, bleibt abzuwarten, sicher ist, dass es einige tolle Ideen gab, die man eventuell in näherer oder fernerer Zukunft implementieren kann.

Auch in Sachen Freizeitgestaltung hatten wir die Chance, viel von San Francisco und dem Valley zu sehen. Eine Campustour durch Stanford war total interessant – ich hatte bereits Princeton gesehen und diese Uni der Ivy-League war in Ausstattung und Architektur beeindruckend – Stanford hat eben diese etwas lockere und weniger förmliche Atmosphäre. Das berühmte Silicon Valley haben wir zwar „nur“ bis Palo Alto gesehen, aber der Geist der dort vorherrscht, ist von einer unglaublichen Leidenschaft geprägt und es sprüht dort quasi vor Enthusiasmus und Willen zum Erfolg.

In San Francisco, Dreh- und Angelpunkt unserer Reise, gibt es so viel zu entdecken – in diesem Fall verweise ich auf mündliche Erlebnisberichte meinerseits. 😉 Nur kurz: Alcatraz bei Nacht, die Golden Gate Bridge einmal komplett abgelaufen und die Stadt per pedes von vorn bis hinten und zurück erkundet – ich möchte behaupten, die zur Verfügung stehende Zeit wurde sehr gut ausgenutzt.

Im Moment kämpfe ich mit den Nachwehen – Jetlag und Erkältung – aber angesichts dieses tollen Erlebnisses ist das ein zu vernachlässigendes Übel.

Ab sofort geht es wieder um die Masterarbeit, die demnächst fertig sein wird. Dazu aber bald mehr…

Relaunch w.e.b. Square

Seit kurzem ist w.e.b. Square in neuem Erscheinungsbild online. Wem das noch nichts sagt, der sollte unbedingt mal vorbeisurfen. Die Initialzündung zum Start des Projekts, war die Idee, dass man den Studenten des Studiengangs Medien und Kommunikation eine Plattform geben wollte, sehr gute wissenschaftliche Arbeiten und Artikel zu veröffentlichen. Gerade studentische Arbeiten verschwinden oft im Archiv – nicht weil sie schlecht sind, sondern einfach deshalb, weil es an geeigneten Publikationsformen mangelt. Mit w.e.b. Square gibt es mittlerweile ein umfangreiches Archiv, das Reflexionen, Artikel, Essays und Abschlussarbeiten aller Couleur bietet.

Die Website wurde jetzt komplett neu designed und bietet zum Relaunch eine Menge neuer und interessanter Artikel. Auch neu sind detaillierte Autoreninformationen. Die neueste Ausgabe von w.e.b. Square steht unter dem Motto: Hochschullehre 2.0 in Zeiten von Bologna.

Genauere Infos gibt es auch auf der Pressemitteilung.

Dirndlstreit

Soeben habe ich einen Artikel über Marga Beckstein gelesen. Diese weigert sich Medienberichten zufolge beim Anstich des diesjährigen Oktoberfestes ein Dirndl zu tragen. Die traut sich was! Irgendwie mutet es seltsam an, dass die Tatsache allein schon für mediales Interesse sorgt. Vielleicht haben wir grad keine anderen Sorgen, ich weiß es nicht, mir würden da schon ein paar einfallen. Aber sei’s drum: Marga Beckstein soll doch anziehen, was sie will. Nicht, dass ich missverstanden werde: Ich find Dirndl nämlich wirklich toll – keine Frau sieht im Dirndl schlecht aus, dass ist sozusagen das universelle „fesch schaust aus“-Outfit. Aber nur weil die Dame mit dem „Landesvater“ verheiratet ist, hat sie sich doch nicht verpflichtet in Tracht zu erscheinen. Ohnehin scheint es mir ein neuer (oder alter – je nachdem) Trend zu sein, auf die Volksfeste wieder in traditioneller Kluft zu kommen. Sogar auf dem Volksfest in Augsburg wird es immer gängiger, dass man in der Lederhose oder im Dirndl erscheint – vor ein paar Jahren noch undenkbar. Klar, die Trachtengeschäfte und –abteilungen freut es und wenn ich könnte, würde ich mir gleich mal drei Stück anschaffen, aber jeder soll noch selbst entscheiden können, wann er was gerne anzieht. Man beachte bitte den letzten Absatz im oben verlinkten Artikel zur typischen „Landesmutter“ Bayerns: Von wegen Frau Beckstein hätte trotz drei Kindern Karriere gemacht und gearbeitet. Ich sag es ja, die traut sich was.