Der Zahn der Zeit

Gerade bin ich über eine Website gestolpert, die ein witziges Projekt initiiert hat: Die User waren aufgefordert, Fotos aus Kindertagen mit dem jetzigen Ich nachzustellen. Das Vorhaben ist meiner Meinung nach mehr als gelungen, weshalb sich ein Blick auf die lustigen Fotos auf jeden Fall lohnt. Schon erstaunlich, wie sehr oder wie wenig sich Leute verändern. Die Grundzüge bleiben bei den meisten Personen unverkennbar erhalten.

Juhu! Ich hab ’ne Tüte

Menschen sind ja so leicht zufrieden zu stellen. Studenten sowieso. Gibst du ihnen eine Tüte, sind sie happy. Bevor es hier zu Missverständnissen kommt: Es geht um Werbegeschenke. Jedes Semester aufs Neue kann man ein interessantes Phänomen beobachten. So gegen halb 12, wenn der erste Schwung der Lehrveranstaltungen zu Ende ist, entdeckt man sie auf einmal vereinzelt an der Uni: Tütenträger. Schnell werden vielsagende Blicke mit dem Kommilitonen ausgetauscht und dann heißt es schnell sein. Die Tüte ist nämlich ein unverkennbares Zeichen unter Studenten, dass vor der Mensa Werbegeschenke verteilt werden. Und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die müden, von humbold’schen Weisheiten gerade in Ruhezustand versetzten Knochen, müssen daraufhin blitzschnell zu Höchstleistungen getrieben werden. Jede Sekunde zählt. Und je nachdem, wo auf dem Campus man sich befindet, könnte es knapp werden. Übersehen kann man das Verteilkommando nicht. Die Traube von Menschen zeigt unübersehbar den Weg zu den Freebies. Heute war es wieder soweit: Gender Mainstreaming ist bei den Tüten-Marketern noch nicht angekommen, weshalb beim Anstellen für das begehrte Gut eine strikte Trennung von Männern und Frauen einzuhalten ist. Einmal ist es mir gelungen sogar auch eine Tüte für das andere Geschlecht zu ergattern…aber das war ein wirklich einmaliger Glückstreffer. Wie dem auch sei, die Ausbeute war jedenfalls groß: Eine riesige Packung Cerealien (scheint grad irgendwie Thema bei mir zu sein) und diverse andere Goodies waren diesmal drin. Vielen Dank an die Sponsoren! I appreciate it. 🙂

Typisierungsaktion: Hilfe benötigt

Dieser Beitrag richtet sich primär an die Leute in und um Augsburg: Bereits vor einigen Wochen hat die Augsburger Allgemeine von Lucia, einem 4-jährigen Mädchen aus Stadtbergen berichtet: Die Kleine leidet an Blutkrebs und ist dringend auf eine Knochenmarkspende angewiesen.

Um einen passenden Spender zu finden, wird am Samstag den 31. Mai eine Typisierungsaktion durchgeführt. Die Typisierung ist kostenlos und es wird nur eine kleine Menge Blut abgenommen. Das Ganze findet von 10 – 16 Uhr in der Osterfeldhalle in Stadtbergen statt.

Auch der FCA unterstützt, wie beim Spiel am vergangen Sonntag gegen Jena, die Aktion.

Wer also an dem Tag in der Nähe ist und sich die Zeit nehmen möchte, der soll doch einfach hin schauen.

Besuch aus der anderen Heimat

Soziale Netzwerke sind toll. Ich weiß, ich hab mich bereits das ein oder andere Mal über studiVz und Co kritisch geäußert, aber ich stehe prinzipiell hinter der Grundidee des Netzwerkens. Über diese neue Form der Kommunikation habe ich schon den ein oder anderen netten und interessanten Menschen kennen gelernt. Auch die Pflege von alten und neuen Kontakten wird so erleichtert. Gerade heute habe ich mich mit einer guten Bekannten aus den USA getroffen. Kennen gelernt haben wir uns – anders als man vielleicht wegen meines Auslandsaufenthalts in den USA vermuten würde – nicht in Amerika sondern über ein soziales Netzwerk. Wie man so über gemeinsame Interessen ins Quatschen kommt, ergab es sich durch Zufall, dass wir herausgefunden haben, dass sie auch mal in Augsburg gewohnt hat. Und ein Teil ihrer Familie wohnt immer noch hier. Ja und mindestens einmal im Jahr kommt sie hierher nach Deutschland um Freunde, Familie und Co zu besuchen. Seit ein paar Jahren darf ich mich auch zu diesem Freundeskreis zählen und jedes Mal, wenn sie im Lande ist, muss mindestens ein Kaffeeklatsch sein. Und bei ihrem diesjährigen Besuch hat sie mir eine besonders große Freude bereitet: Es gab nämlich GESCHENKE! Ich verrate auch was: Grapenuts. „Hä? Was’n das?“ Grapenuts sind DIE ultimativen Cerealien überhaupt. Mir ist bis heute schleierhaft, warum die in Deutschland nicht im Standardrepertoire geführt werden. Und da ich mich über diese Cornflakes freuen kann wie ein Schneekönig, möchte ich diese Freude mit euch teilen. Aber nur die Freude – nicht die Grapenuts. Die gehören nur mir ;-).

Sie können es nicht lassen…

Kaum halb 8 Uhr morgens und ich muss mich schon arg wundern: Das studiVz lässt keine Gelegenheit ungenutzt um seine User zu meinVz zu schleppen. Beim Einloggen steht der User derzeit vor einer (vermeintlichen) Muss-Entscheidung. Entweder du gehst zu meinVz oder du kannst nicht auf dein Profil zugreifen. Denkt man auf den ersten (schlaftrunkenen) Blick. Unglaublich. Wer mutig ist, der klickt einfach mal links auf „Meine Seite“ oder „meine Freunde“ oder sonstwas. Und tatatataaaaaa: Drin bist du. Ohne irgendwelchen meinVZ-Klauseln zugestimmt zu haben. Und der gefühlte soziale Druck zum Wechsel geht noch weiter: Auf der Startseite bekommt man gleich mal mitgeteilt, welche Freunde schon den Schritt aufs andere Ufer gewagt haben. „Soundso sind schon mit meinVz verbunden – JETZT VERBINDEN??????“ Nö. Danke. Jetzt nicht.

Medienkritik: Der Tim aus Pinneberg

Ich mach mir Sorgen. Ernsthafte Sorgen. Um Tim Mälzer. Der scheint gerade eine Krise durchzumachen. Seriously. Gut, ich weiß nicht, wie er vor seiner TV-Karriere charaktermäßig aufgestellt war, aber das Verhalten, dass er derzeit an den Tag legt, erinnert ein wenig an Totalausfälle à la Britney Spears. Ein Glück für uns, dass er nicht singt. Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch. Nachdem der Junge aus Pinneberg erfolgreich und sympathisch mit seiner Kochshow auf Vox gestartet und in Nina (die mit dem Klemmbrett und den Pseudo-Fragen) die große Liebe gefunden hat, scheint ihm der Ruhm etwas zu Kopf gestiegen zu sein. Bereits vor ein paar Monaten, als er auf Einladung des ZWW im Audimax der Uni einen „Vortrag“ gehalten hat, habe ich mich geärgert, aber nachdem ich ihn gestern in der Kocharena erlebt hab, muss es raus: Lieber Tim Mälzer, was ist nur los mit dir??

Solidarität unter Kollegen? Kennt er nicht. Freundliches Verhalten gegenüber den Kandidaten? Fehlanzeige. Tim Mälzer weiß alles besser, muss zu allem was sagen und fragt sich wahrscheinlich im Grunde seines Herzens, wie er mit dieser Tour so viel Kohle scheffeln konnte. WAHNSINN. Vielleicht kommt das ja bei den Zuschauern an – ich finde es eher einen Grund zum Abschalten. Gut, man kann über den Sinn von Kochsendungen per se streiten, aber ganz ehrlich, so viel Auswahl hat der Mensch in der deutschen Fernsehlandschaft leider nicht.

Eigentlich fand ich ihn früher echt lustig und unterhaltsam – deshalb bin ich auch zu dem Vortrag gegangen, der an der Uni stattfand. Der Saal war übervoll und alle warteten gespannt auf den Redner, der dann auch unter großem Applaus in die Arena (diesmal nicht die „Kocharena“) einmarschierte. Die ausgelegten Werbepröbchen, die dem ZWW ermöglicht hatten, den Herrn Mälzer einzuladen, hat er erstmal mit „genmanipulierter Sch…“ tituliert. Suuuuper…da freut sich die Marketingabteilung sicher. Jedenfalls hat er das Publikum bloßgestellt und jeden vorgeführt, dessen Meinung nicht mit seiner konform ging. Ich glaube er sollte/wollte über gesundes Essen dozieren, aber irgendwie ist ihm das nicht so ganz gelungen. Er hat dann immer wieder Einspieler der Dokumentation „We feed the world“, die ich bereits kannte, gezeigt. Das Publikum schrie „ah“ und „oh“ und war nun vollends von Mälzers Allwissenheit überzeugt. So einige seiner Aussagen waren mehr als streitbar, aber ehrlich, man legt sich nicht mit Tim Mälzer an. Sonst geht es einem vielleicht wie Sarah Wiener, die er (übrigens auch gestern) als absolute Dilettantin auf ihrem Gebiet hingestellt hat. „Die Wiener? Die kann doch nicht kochen.“ Na ja, so wie der Tim gestern die Salsiccia(eine sizilianische Wurst; mein Opa dreht sich wahrscheinlich im Grab um) gequält hat, wäre ich etwas vorsichtig mit solchen Aussagen.

Zwischenfazit & Allerlei

Die Umfrage zu meiner Masterarbeit läuft jetzt seit 1 1/2 Wochen und ich bin mit dem Rücklauf recht zufrieden. Bedenkt man, dass ich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln nie Massen von Leuten im drei- oder gar vierstelligen Bereich erreichen kann, kann ich mit den rund 80 Teilnehmern sehr zufrieden sein. An dieser Stelle schon mal ein herzliches Dankeschön an alle, die auf meine Umfrage hingewiesen und/oder teilgenommen haben oder meine Emails registriert und befolgt haben. 😉 Noch ist der Link aktiv, wer also noch teilnehmen möchte, hat jetzt noch die Gelegenheit dazu.

Am Freitag hatten wir nach einer Mitarbeitersitzung an der Uni die Gelegenheit im Doktorandenkolloquium (auch studentische Mitarbeiter waren bei dieser Sitzung willkommen) über den Umgang mit empirischen Daten zu diskutieren. Ganz zentral war dabei die Frage, was überhaupt unter einer „Studie“ zu verstehen ist und welche Qualitätskriterien wir für eine empirische Arbeit zu Grunde legen. Ganz einig waren wir uns nicht – was bei den unterschiedlichen Teilnehmern, die unterschiedliche fachliche Hintergründe haben, nicht verwundert. Die Psychologen haben da doch unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema als beispielsweise die Naturwissenschaftler…

Gerade für mich interessant war die Frage nach der „Zahl“. Die Zahl, zu der man z.B. Studierenden, die sich wie ich, gerade am Schreiben einer Arbeit befinden, raten soll: Wie viele Teilnehmer brauche ich für meinen empirischen Teil, damit mit den Daten was anzufangen ist? Keiner wollte sich zu einer konkreten Aussage hinreißen lassen. Ich persönlich denke, dass es letztendlich immer auf den Kontext der Arbeit und den prinzipiellen Zugang zur Zielgruppe ankommt. Für meine Bachelorarbeit musste ich mich auf eine sehr kleine Anzahl von Probanden stützen: Allerdings habe ich versucht, dass in der Arbeit auch immer wieder selbstkritisch einfließen zu lassen und habe auch nie von einer Übertragbarkeit auf alle gesprochen.

Es war jedenfalls eine rege Diskussion, die uns allen noch zusätzlich durch ein tolles Buffet versüßt wurde: Alex hatte am Morgen seine Disputation zur Dissertation erfolgreich bestanden und Sandra hatte als Geburtstagskind auch allen Grund zum Feiern.