Praktische Hilfe

Gut angezogene Männer haben ja was für sich. Logisch irgendwie. Bei einigen mangelt es aber, wenn es an das Binden von Krawatten geht, an den nötigen Skills. Da ich neulich mit einer Freundin über dieses Problem geredet habe – ihr Freund gehört auch zu der weitverbreiteten Spezies Mann, die eine gebundene Krawatte im Schrank hängen hat, die bei passender Gelegenheit entstaubt wird – habe ich die Vermutung, dass es mehreren Männern so geht. Da kam mir doch dieses Video gerade recht.

Klischee

Männer sind Jäger, Frauen sind Sammler. Sagt man so. Ist auch so. Mittlerweile habe ich den letzten entscheidenden Beweis gefunden: Kennt ihr diese kostenlosen Postkarten, die es in Bars, Diskotheken oder sonstigen öffentlichen Lokalitäten gibt? Die mit den bösen Sprüchen und den lustigen Bildern? Kann mir jemand erklären, warum ich daran einfach NICHT vorbeigehen kann? Warum ich immer noch mal eine blöde Postkarte mitnehme, die ich eigentlich überhaupt nicht brauche? Ich verschicke ja eigentlich sehr gerne Karten. Ist so eine nostalgische Angewohnheit von mir: Wenn ich daran denke und es sich gerade ergibt, schick ich dem ein oder anderen Freund einfach mal einen netten postalischen Gruß – in der Hoffnung dem Empfänger eine freudige Überraschung beim Öffnen des Briefkastens zu bereiten. Der Punkt ist: Oben beschriebene Gratis-Grüße sind eigentlich total ungeeignet für jeglichen Austausch. Problem Nr. 1: Wann wird sich – realistisch gedacht – schon die Möglichkeit bieten, jemanden eine Postkarte mit der Aufschrift „Komm, reiß mich auf!“ oder „Es kommt nicht auf die Länge an.“ zu schicken. Das kann doch keine halbwegs emanzipierte Frau (wahlweise Mann) allen Ernstes in Betracht ziehen. Selbst wenn der Versender ein ausgesprochener Witzbold ist, bleibt immer noch Problem Nr. 2 : Postkarten sind nackt, will heißen ohne Hülle, Umschlag, Kuvert, you name it. Ohne jemand etwas unterstellen zu wollen (obwohl…eigentlich schon): Das kann jeder lesen. Also auch der Postbote, die neugierigen Nachbarn, die ausnahmsweise die Post aus dem Briefkasten nehmen oder sonstige Mitbewohner. Könnte zu Irritationen führen. Klar, auch dieses Problem kann eisern ignoriert werden, wäre da nicht Problem Nr. 3: Erst mal eine freie Stelle für eine Nachricht finden! Soll die vorgedruckte Botschaft nicht für sich sprechen, muss ein Text drauf. Meistens ist für solche Luxuswünsche aber schlicht und ergreifend kein Platz vorgesehen. Demnach fristen diese Karten bei mir ein trostloses Dasein. Vegetieren in irgendeiner Schublade vor sich hin und warten auf Absolution. Eigentlich gemein. Deshalb fordere ich die Abschaffung dieser Werbeform! „Drum führe mich nicht in Versuchung sondern erlöse mich von dem Bösen“. Jawohl. Alternativ bin ich auch offen für konstruktive Vorschläge für die weitere Verwendung dieser Pappteile. Challenge me!!

Nicht, dass jemand sagt, ich würde mir das ausdenken…

Werbung satt

Als bekennender Vielnutzer des Internets stolpere ich des Öfteren über ziemlich coole Websites. Eine Sache, die ich dabei immer sehr toll finde sind Werbungen: Was im normalen Fernsehen gezeigt wird, erinnert oft an die klassische „Geld haben wir keines – aber werben wollen wir trotzdem“-Philosophie. Da kann zwar auch was ganz gutes bei rauskommen, aber mit dem nötigen Kleingeld lassen sich dann doch die etwas more sophisticated ads erstellen. Bei Firebrand gibt es allerlei Werbefilmchen zu bestaunen, die es teilweise im deutschen TV überhaupt nicht zu sehen gibt. Einfach mal durchklicken!

Achtung: Vorurteil!

Dieses Semester belege ich an der VHB einen Kurs über die Medienwelten von Kindern und Jugendlichen. Das letzte Modul drehte sich dabei um Stereotypen und Vorurteile. Heute morgen bin ich mit der dort besprochenen Problematik mal wieder live und in Farbe konfrontiert worden. Beim eigentlich netten Smalltalk mit einer schätzungsweise Mittsechzigerin ging es zuerst um die Kälte, worauf wir zum Autofahren und dem mangelnden Willen Mancher sich Winterreifen zu besorgen kamen. Bis dahin – alles ganz harmlos. Dann kam die Dame zum Fahren im Kreisverkehr und dass es ja unglaublich sei, wie viele Leute die dort herrschenden Regeln nicht checken würden: „Besonders die Türken-Weiber“. Here we go… Meine Antwort: „Ja mei, was soll ich jetzt dazu sagen, ich bin selbst eine halbe Türkin“. Entsetztes Schweigen. Dann: „Ja, das macht ja nix. Meine Kinder sind auch mit Türken verheiratet“. Ja, klar…hmmm…macht dann natürlich Sinn… Sie plapperte dann munter über die pööösen Türken weiter (obwohl sie schon etwas irritiert schien). „Sowas kann doch nicht an der Nationalität festgemacht werden“, war mein Einwand dazu. Ich habe sie dann reden lassen, was soll ich denn dazu sagen? Wenn ihre eigenen Kinder es bisher wohl nicht geschafft haben sie von solchen Sprüchen abzubringen?

Die Grenze zwischen Vorurteil und Stereotyp ist fließend. Lippmann (1922:81) sagt, dass die Bildung von Stereotypen eine Strategie von Individuen ist, Komplexität in der wahrgenommenen Umwelt zu reduzieren und in einfachere Muster und Denkschemata einzuordnen.

„For the most part we do not first see and than define, we define first, and then see. In the great blooming, buzzing confusion of the outer world we pick out what our culture has already defined for us, and we tend to perceive that which we have picked out in the form stereotyped for us by culture.” (ebd.)

Ist der Horizont mancher Leute tatsächlich so beschränkt, dass sie nicht merken, was sie da eigentlich reden? Und vor allem: Wie soll ich auf so was reagieren? Reden lassen, oder in Verteidigungsposition gehen und kämpfen? Ich bin mir wirklich unschlüssig – grundsätzlich meine ich schon, dass man für seine Ideale und Werte einstehen muss – aber lohnt sich das auf so einer Ebene überhaupt?

Was ich mir an der Uni wünschen würde ist eine „Einführung in den Umgang mit Vorurteilen“. Klar, so wie in dem VHB-Kurs wird das theoretische Hintergrundwissen vermittelt, aber wie sieht es mit der Anwendungspraxis aus? Dadurch, dass mein Äußeres nicht sofort auf meine Herkunft schließen lässt und ich der deutschen Sprache mächtig bin, bekomme ich des Öfteren mit, wie Leute über Minderheiten ablästern. Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich kann zumindest die Leute sofort konfrontieren – das Privileg hat die Mehrheit der Minderheit nicht. Aber die Kernfrage ist: Bringt es was?

Sportlich, sportlich!

Jetzt wo es wieder kälter wird und es draußen stürmt und regnet, ist auch im Fitnessstudio wieder mehr los. Im Countdown zu Weihnachten gilt es wohl, sich ein kleines Polster auf dem Minuskalorienkonto zu verschaffen. Wenn ich mir so manche Zeitgenossen im Studio so angucke, muss ich mich allerdings schon fragen, wo eigentlich der „Sport“ geblieben ist. Ein wiederkehrendes Ritual, dass mich jedes mal aufs Neue zum Kopfschütteln bewegt, ist der „Aufstieg“: Dazu muss man wissen, dass mein Studio über mehrere Etagen verteilt ist – zur  Umkleide muss man deshalb zuerst in den zweiten Stock. Man sollte meinen, wer ins Fitnessstudio geht, würde NATÜRLICH die Treppe nehmen. Ne, ne. Erstmal im Pulk auf den Aufzug warten und geschmeidig nach oben fahren. Bevor die Ersten oben angekommen sind, steh ich schon mit Handtuch und Trinkflasche bewaffnet marschbereit in Richtung Trainingsraum. Heute kam es zur großen Massenpanik, als auch die anderen den Weg zum eigentlichen Ort des Geschehens gefunden hatten: Die Fernseher gingen nicht. Alles schwarz. Totalausfall. Ungläubige Blicke und verzweifelte Rufe konnten da beobachtet werden. Einer rief seinem Kumpanen gar zu: „Manne..schrei mal runter, DIE soll die Fernseher anmachen“. DIE ist die Empfangsdame und DIE war schon längst verständigt (ich hatte schließlich Vorsprung 😉 ). Manch einer wollte beim Anblick der toten Flimmerkisten gar den Sport komplett absagen. Nach dem Motto: Da quält man sich am Sonntag aus dem Bett und dann so was! Na ja, es ging ein kollektiver Freudenschrei durch die Reihen als auf einmal bewegte Bilder zu sehen waren. Kaum zu glauben, wie leicht man Menschen glücklich machen kann…

Alle Jahre wieder

“Last Christmas I gave you my heart…” Jep. Ich weiß. Es ist November und es ist noch lange nicht Weihnachten und eigentlich sollte es gesetzlich verboten sein, diese Liederzeile auch nur einen Tag vor dem 24. Dezember zu spielen. Aber: Wir sind hier nicht bei wünsch dir was. Gestern hat es mich kalt erwischt: Beim ohnehin sinnlosen TV-Gucken – der Schock: 1. Horrorszenario: Klingeltonwerbung (das allein ist schon ein Grund zum Auswandern in fernsehfreie Gefilde) 2. Horrorszenario: Der Klingelton entpuppt sich als das milliardenfach durchgekaute und doch immer wiederkehrende Lied von Wham! Rumms. Das hat gesessen. Auf einmal spielen sich wilde Szenen im Kopf des Betrachters ab: Es ist schon wieder soweit! Weihnachten steht quasi vor der Tür und man ist noch völlig unvorbereitet. Die bisherigen Vorzeichen (Lebkuchen im August, Nikoläuse gleich nach Ostern) konnten erfolgreich ignoriert werden, aber an Wham kommt keiner vorbei. NIEMALS. Das Lied ist wie ein Fluch der Karibik, nur ohne Palmen und mit viel Schnee und Eierpunsch. Wobei das mit dem Schnee ist glaub ich auch so eine düstere Legende, oder wann hatten wir das letzte Mal weiße Weihnachten? Auch egal… Ein Blick auf den Kalender macht jedenfalls klar, dass es Zeit ist, Vorbereitungen zu treffen. Die „das-wär-doch-ein-Geschenk-für-Weihnachten“-Listen müssen hervorgekramt und das Geschenkpapier gehortet werden, bevor man kurz vor knapp vor leeren Regalen steht. Hier setzt dann die vielzitierte K-R-E-A-T-I-V-I-T-Ä-T ein. Besonders geschmackvolle und den Empfänger erfreuende Geschenke müssen gefunden werden. Auweia… Kein Wunder, dass George Michael sein Herz verschenkt hat, einzigartiger geht es schließlich gar nicht. Und soooo schlecht ist das Lied ja eigentlich gar nicht – zumindest an Weihnachten.