ICERI2010

Nur ein kurzer Hinweis auf eine Tagung, die im November in Madrid (Spanien) stattfinden wird: Die International Confernce of Education, Research and Innovation (ICERI) ist eine große internationale Konferenz, in der Wissenschaftler und Praktiker aus der ganzen Welt vertreten sind und die sich den Themenschwerpunkten Bildung und Innovation widmet.

Da ich im wissenschaftlichen Komitee bin, weise ich an dieser Stelle natürlich gerne auf die Veranstaltung hin. Ich habe bereits zwei andere Tagungen dieser Organisation (INTED & EDULEARN) besucht und kann sagen, dass es  eine gute Gelegenheit darstellt, sich mit einem SEHR internationalem Publikum (u.a. Australien, USA, Indien,..) auszutauschen. Zu sehen, wie die aktuelle Bildungsdiskussion in anderen Nationen ausfällt, ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

Die Frist zur Einreichung von Beiträgen ist zwar leider schon verstrichen, aber vielleicht kann man, wenn man nett anfragt sogar noch einen Artikel nachschieben. Ansonsten kann man auch einfach die Vorträge besuchen. 😉

KaffeePod in der Mensa

In Kooperation mit dem Studentenwerk Augsburg bekommen wir die Möglichkeit, unseren KaffeePod in der Mensa einer Vielzahl von Studierenden vorzustellen. Dafür war es nötig, dass viele fleißige Helferlein aus dem Begleitstudiumsteam unsere Flyer in die enstprechenden Tischaufsteller packen. Gestern war deshalb eine „Großbestückungsaktion“ angesagt. Wie das Resultat aussieht, kann man hier schön sehen:

Vielen Dank an alle Beteiligten!

Volksverblödung?

Wer dieser Tage einen Klick auf bild.de wagt, der kann sich nur wundern. Da wird die Deutsche Nationalhymne samt Flagge für das Bewerben von Haushaltsgegenständen schändlich in Szene gesetzt. Schon seit längerem ist die Bild ja auf dem „Volks“-trip. Alle mehr oder weniger nützlichen oder nötigen Gebrauchsgegenstände werden da unter dem Schlagwort „Volk“ verhökert. Die Intention ist klar: Wer zum Volk gehört, der sollte gefälligst die (Volks)-Zahnbürste kaufen, die Bild mit Prädikat deutsch und tauglich ausgezeichnet hat. Nicht nur, dass ich es für unglaublich halte, dass hier suggeriert wird, dass ein ordentlicher Bürger die von Bild präferierte Marke kauft, nein. Auch dass es namhafte Unternehmen gibt, die auf diesen Werbezug aufspringen finde ich echt nicht nachvollziehbar. Die Bildzeitung hat mediale Macht, soviel ist klar, aber dass es soweit geht, dass man sich als mündiger Bürger etwas veräppelt vorkommt, das kann es ja nicht sein. Wirklich traurig ist jedoch, dass das Konzept ja offensichtlich funktioniert. Da rennen also die Leute los und kaufen sich den Volksrasierer oder die Volksklobürste oder was man noch so brauchen kann und denken wirklich, sie haben eine gute Tat vollbracht oder wären in den Kreis der elitären Käufer aufgestiegen. Herr, wirf Hirn vom Himmel. Tu es fürs Volk.

Es muss einfach raus..

Erst heute Morgen habe ich gesagt, dass mir aktuell die Ruhe fehlt, um ausführliche Artikel zu schreiben. Ich ändere jetzt meine Strategie, denn vielleicht bringt die Reflexion der vergangenen Woche mir ja auch die nötige Ruhe. 🙂

Letzten Donnerstag bin ich nach Berlin gefahren um an einem Recruitingevent von Bertelsmann teilzunehmen. Aus über 1000 Bewerbungen wurden 108 Personen an die Spree geladen, um dort in Workshops kreative Ideen für das Medienunternehmen zu entwickeln. Das Event war extrem gut organisiert und Bertelsmann hat sich viel Mühe gegeben, die Teilnehmer von dem eigenen Unternehmen zu überzeugen. Obwohl ich diese Annehmlichkeiten wirklich genossen habe, waren die zwei Veranstaltungstage wirklich unglaublich intensiv und fordern. Jedes Team hatte nur vier Stunden Zeit um aus einer vorher unbekannten Fragestellung ein innovatives Konzept zu entwickeln. Dabei gab es verschiedene Herausforderungen: Zum einen die relativ große Gruppe – die Diskussion mit 13 Personen ist natürlich nicht immer fruchtbar. Ich hatte wirklich Glück – mein Team hat sich auf Anhieb verstanden und nach einem intensiven Brainstorming haben wir uns auf drei Ideen geeinigt, die dann in Teilgruppen weiterbearbeitet wurden. Zum anderen war es der Faktor Zeit: In vier Stunden etwas wirklich Brauchbares zu entwickeln ist schon kein Pappenstiel.

Am Nachmittag ging es dann zum wirklich nervenaufreibenden Teil: Die Präsentation der Idee vor dem (fast) kompletten Vorstand. Jedes der acht Teams hatte genau zehn Minuten für die Präsentation – danach ging es in die Fragerunde. Bereits während der Präsentation meines Teams hatte ich ein gutes Gefühl – das packen wir!

Aber erst einmal hieß es abwarten, denn die Jury musste sich zur Beratung zurückziehen. Währenddessen wurden die Teilnehmer zur Abendlocation gefahren. Nach wirklich unglaublich guten und netten Gesprächen mit den Beschäftigten der verschiedenen Bereiche ging es dann an die Preisverleihung.

Was soll ich sagen? Wir haben tatsächlich gewonnen!! 🙂 Mein Team hat den ersten Platz belegt und nun dürfen wir gemeinsam in die Bertelsmann Repräsentanz ins Silicon Valley (ja genau, CALIFORNIA) fliegen. So einen Adrenalinschub hat man wirklich selten!

Mir ist bewusst, dass man alles in Relation sehen muss: Natürlich wird jedes Unternehmen versuchen, sich besonders positiv darzustellen. Ich bin aber auch ein extrem kritischer Mensch: Um mich zu überzeugen braucht es schon schlagkräftige Argumente. Ich hab mich mit vielen Leuten von der Unternehmensseite unterhalten und alle waren wirklich offen, aufgeschlossen und engagiert bei der Sache. Ich fand es extrem gut, so gefordert zu werden: Jede Seite hat seinen Teil zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Ich habe jedenfalls einen äußerst positiven Eindruck mitgenommen (und das hätte ich auch, wenn ich nicht gewonnen hätte).

Es berichten bereits einige Medien über das Event und unseren Gewinn (u.a. die Werben & Verkaufen, Horizont). Im Moment ist das alles ein bisschen unwirklich – man sitzt hier im stillen Kämmerlein und schreibt an der Abschlussarbeit und zwischendurch gewinnt man „mal eben“ einen Wettbewerb. Ich freu mich jedenfalls riesig – Medien sind einfach meine Leidenschaft und ich bin stolz, dass ich auch so beweisen konnte, dass mich die Materie fesselt.

Interessante Blogeinträge gibt es auch hier und hier.

Juhu! Ich hab ’ne Tüte

Menschen sind ja so leicht zufrieden zu stellen. Studenten sowieso. Gibst du ihnen eine Tüte, sind sie happy. Bevor es hier zu Missverständnissen kommt: Es geht um Werbegeschenke. Jedes Semester aufs Neue kann man ein interessantes Phänomen beobachten. So gegen halb 12, wenn der erste Schwung der Lehrveranstaltungen zu Ende ist, entdeckt man sie auf einmal vereinzelt an der Uni: Tütenträger. Schnell werden vielsagende Blicke mit dem Kommilitonen ausgetauscht und dann heißt es schnell sein. Die Tüte ist nämlich ein unverkennbares Zeichen unter Studenten, dass vor der Mensa Werbegeschenke verteilt werden. Und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die müden, von humbold’schen Weisheiten gerade in Ruhezustand versetzten Knochen, müssen daraufhin blitzschnell zu Höchstleistungen getrieben werden. Jede Sekunde zählt. Und je nachdem, wo auf dem Campus man sich befindet, könnte es knapp werden. Übersehen kann man das Verteilkommando nicht. Die Traube von Menschen zeigt unübersehbar den Weg zu den Freebies. Heute war es wieder soweit: Gender Mainstreaming ist bei den Tüten-Marketern noch nicht angekommen, weshalb beim Anstellen für das begehrte Gut eine strikte Trennung von Männern und Frauen einzuhalten ist. Einmal ist es mir gelungen sogar auch eine Tüte für das andere Geschlecht zu ergattern…aber das war ein wirklich einmaliger Glückstreffer. Wie dem auch sei, die Ausbeute war jedenfalls groß: Eine riesige Packung Cerealien (scheint grad irgendwie Thema bei mir zu sein) und diverse andere Goodies waren diesmal drin. Vielen Dank an die Sponsoren! I appreciate it. 🙂

Sie können es nicht lassen…

Kaum halb 8 Uhr morgens und ich muss mich schon arg wundern: Das studiVz lässt keine Gelegenheit ungenutzt um seine User zu meinVz zu schleppen. Beim Einloggen steht der User derzeit vor einer (vermeintlichen) Muss-Entscheidung. Entweder du gehst zu meinVz oder du kannst nicht auf dein Profil zugreifen. Denkt man auf den ersten (schlaftrunkenen) Blick. Unglaublich. Wer mutig ist, der klickt einfach mal links auf „Meine Seite“ oder „meine Freunde“ oder sonstwas. Und tatatataaaaaa: Drin bist du. Ohne irgendwelchen meinVZ-Klauseln zugestimmt zu haben. Und der gefühlte soziale Druck zum Wechsel geht noch weiter: Auf der Startseite bekommt man gleich mal mitgeteilt, welche Freunde schon den Schritt aufs andere Ufer gewagt haben. „Soundso sind schon mit meinVz verbunden – JETZT VERBINDEN??????“ Nö. Danke. Jetzt nicht.

Medienkritik: Der Tim aus Pinneberg

Ich mach mir Sorgen. Ernsthafte Sorgen. Um Tim Mälzer. Der scheint gerade eine Krise durchzumachen. Seriously. Gut, ich weiß nicht, wie er vor seiner TV-Karriere charaktermäßig aufgestellt war, aber das Verhalten, dass er derzeit an den Tag legt, erinnert ein wenig an Totalausfälle à la Britney Spears. Ein Glück für uns, dass er nicht singt. Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch. Nachdem der Junge aus Pinneberg erfolgreich und sympathisch mit seiner Kochshow auf Vox gestartet und in Nina (die mit dem Klemmbrett und den Pseudo-Fragen) die große Liebe gefunden hat, scheint ihm der Ruhm etwas zu Kopf gestiegen zu sein. Bereits vor ein paar Monaten, als er auf Einladung des ZWW im Audimax der Uni einen „Vortrag“ gehalten hat, habe ich mich geärgert, aber nachdem ich ihn gestern in der Kocharena erlebt hab, muss es raus: Lieber Tim Mälzer, was ist nur los mit dir??

Solidarität unter Kollegen? Kennt er nicht. Freundliches Verhalten gegenüber den Kandidaten? Fehlanzeige. Tim Mälzer weiß alles besser, muss zu allem was sagen und fragt sich wahrscheinlich im Grunde seines Herzens, wie er mit dieser Tour so viel Kohle scheffeln konnte. WAHNSINN. Vielleicht kommt das ja bei den Zuschauern an – ich finde es eher einen Grund zum Abschalten. Gut, man kann über den Sinn von Kochsendungen per se streiten, aber ganz ehrlich, so viel Auswahl hat der Mensch in der deutschen Fernsehlandschaft leider nicht.

Eigentlich fand ich ihn früher echt lustig und unterhaltsam – deshalb bin ich auch zu dem Vortrag gegangen, der an der Uni stattfand. Der Saal war übervoll und alle warteten gespannt auf den Redner, der dann auch unter großem Applaus in die Arena (diesmal nicht die „Kocharena“) einmarschierte. Die ausgelegten Werbepröbchen, die dem ZWW ermöglicht hatten, den Herrn Mälzer einzuladen, hat er erstmal mit „genmanipulierter Sch…“ tituliert. Suuuuper…da freut sich die Marketingabteilung sicher. Jedenfalls hat er das Publikum bloßgestellt und jeden vorgeführt, dessen Meinung nicht mit seiner konform ging. Ich glaube er sollte/wollte über gesundes Essen dozieren, aber irgendwie ist ihm das nicht so ganz gelungen. Er hat dann immer wieder Einspieler der Dokumentation „We feed the world“, die ich bereits kannte, gezeigt. Das Publikum schrie „ah“ und „oh“ und war nun vollends von Mälzers Allwissenheit überzeugt. So einige seiner Aussagen waren mehr als streitbar, aber ehrlich, man legt sich nicht mit Tim Mälzer an. Sonst geht es einem vielleicht wie Sarah Wiener, die er (übrigens auch gestern) als absolute Dilettantin auf ihrem Gebiet hingestellt hat. „Die Wiener? Die kann doch nicht kochen.“ Na ja, so wie der Tim gestern die Salsiccia(eine sizilianische Wurst; mein Opa dreht sich wahrscheinlich im Grab um) gequält hat, wäre ich etwas vorsichtig mit solchen Aussagen.

Heartattack

Anscheinend ist es jetzt die neueste Mode von sozialen Netzwerken ihre Mitglieder durch schrillend laute Musikeinspielungen oder Gastkommentatoren aufzuwecken. Das StudiVZ demonstriert das seit einigen Wochen anschaulich: Nach dem Ausloggen einen falschen Zucker Zuckung (sorry, das Augsburgerisch ist mit mir durchgegangen 😉 ) mit der Maus gemacht und schon fängt es aus den Boxen zu plärren an. Ich denke da wirklich nicht dran und bekomme demnächst tatsächlich einen Herzinfarkt, wenn mich eine verzweifelte Duffy noch einmal um „Mercy“ anbettelt. Himmel!

Mikro-Sprachkurs

Gerade bin ich auf eine Seite im Web gestoßen, die nicht unbeachtet bleiben darf: Gorgeous. Hier kann man coole und witzige Werbefilmchen angucken. Besonders gut gefällt mir die Baci-Werbung. Diese Süßigkeit kenn ich aus Kindertagen und hier in Deutschland sieht man eigentlich nie Werbung dafür, aber wenn man auf den Kater „Vince“ und dann auf „Baci“ auf der oben genannten Seite klickt, kann man sich ein bisserl Romantik auf den Bildschirm zaubern ;-). Baci ist übrigens italienisch und heißt „Bussi“.

meinVZ

Die kreativen Köpfe beim StudiVZ sind wirklich zu bewundern. Jetzt kommen sie mit „meinVZ“ daher – da dürfen sich die ganzen Nicht- (mehr) Studis, die bislang ihr Unwesen im Netzwerk treiben, outen. „Hallo, mein Name ist Hützelmützel und ich bin ein Nicht-Student.“ Soviel soziales Interesse, ja soviel Verständnis für die latenten Schuldgefühle der eigentlich im zielgruppenunpassenden Netzwerk gefangenen User hätte ich dem StudiVZ gar nicht zugetraut. Ändern tut sich optisch wohl nix. Nun gut, jetzt sieht man gleich, wer zur vermeintlichen Bildungselite des Landes gehört und wer nicht, aber sonst? Wieder mal viel Wind um nix. Obwohl… Für die Macher lohnt sich diese weitere Aufgliederung natürlich schon – zielgruppenspezifische Werbung ist somit ja noch besser möglich. Die kritische Masse wird auf der millionenfach besuchten Seite definitiv erreicht. Gehen wir davon aus, dass ein ehemaliger Student über ein besseres Einkommen als der Ottonormalstudent verfügt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Personenkreis in Zukunft mit besonders netten Angeboten bedacht wird. Ach wie schön…und das alles aus purem Altruismus.