Kommt ein Stöckchen geflogen…

Gerade habe ich ein Stöckchen gefangen. Ein Bildungsstöckchen um genau zu sein. Ist mir auch noch nicht passiert, aber ich mache da gerne mit: Hier wurden 10 Fragen aufgeworfen, die es zu beantworten gilt.

Was war deine schlechteste Zeugnisnote?

Das war wohl eine 5 in Englisch. In der fünften Klasse. Tja, wie die Zeiten sich ändern. Innerhalb von drei Jahren habe ich mich auf eine 1 gesteigert. Der Beweis, dass nicht aller Tage Abend ist.

Welche Kompetenzen sollte Schule unbedingt vermitteln?

Heute muss die Schule ja vieles auffangen, was zuhause nicht mehr geleistet werden kann. So wie ich Schule kennen gelernt habe, sollte sie den Schüler befähigen, sich in der heutigen Lebens- und Arbeitswelt zurechtzufinden. Dazu gehört die Vermittlung von Sprache (in Wort und Schrift), analytische Fähigkeiten und natürlich auch die viel zitierten Soft Skills.

Welche Diskussion rund um das Thema Bildung fandest du in letzter Zeit spannend?

Hier in Bayern wird ja immer noch gerne über Sinn und Unsinn des G8 diskutiert. Besorgte Eltern, die ihren Kindern Überlastung ersparen wollen neben Universitäten, die sich auf die doppelten Absolventenjahrgänge vorbereiten. Ich bin wirklich gespannt, wie diese Schüler sich im Vergleich zu ihren Vorgängern, mit einem Jahr mehr Schule an der Uni schlagen werden.

Wissen bedeuet:

Austausch, Weitergabe, Diskurs und manchmal auch Macht.

Was hat dich früher motiviert, jeden Tag in die Schule zu gehen?

Ich bin ehrlich gern in die Schule gegangen. Für mich ist lernen zu dürfen keine Pflicht, sondern ein Privileg. Außerdem ist das doch keine Entscheidung, ob man zur Schule geht. Man geht. Punkt. Die Rahmenbedingungen müssen eben so sein, dass es für die Schüler auch ein Ort ist, wo man gerne hingeht.

Was macht für dich einen guten Lehrer aus?

Ich muss spüren, dass er eine Leidenschaft für sein Fach hat. Ich hatte eine Chemie-Lehrerin, die war zwar unglaublich streng, aber sie hat sich stundenlang und intensiv auf jede Klasse vorbereitet und wirklich mit tollen und anschaulichen Beispielen die Begeisterung für ihr Fach geweckt.

Was macht für dich einen schlechten Lehrer aus?

Schlechte Lehrer kommen in die Klasse, ziehen ihre vergilbten Unterrichtsmaterialien, die sie irgendwann im Referendariat erstellt haben aus der Tasche und lassen die Schüler womöglich noch stundelang irgendwelche sinnlosen Tätigkeiten ausführen. Wer keine Lust auf Lehre hat, der soll sich einen anderen Job suchen.

Was ist deine liebste Figur aus Comic-, Trick-, Serien-, Literatur- oder Märchenwelt und warum?

Ganz schwierig. Ich bin eigentlich nicht so der Comic-Leser. Aber ich verbinde viele Zeichentrickserien meiner Kindheit mit Musik und da fallen mir sofort ein paar Stücke ein: Der Captain Future-Soundtrack und (oh je, ein Outing:) Familie Barbapapa. Aber wie gesagt, eher die Musik als die Figuren. Ich habe eher reale Vorbilder als Mediale.

Wenn du Kultusminister wärst – was würdest du sofort ändern?

Ich würde erst einmal in meinem Ministerium für Ordnung sorgen. Die bürokratischen Wege sind manchmal wirklich sehr undurchschaubar und kompliziert. Ich bin für flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege.

Was ist dein Schlusswort zu diesem Bildungsstöckchen?

Es ist ganz gut gewesen, mal über diese Fragen nachzudenken. Gerade als Studierende kann man da vielleicht noch ganz gut die Brücke zwischen Schüler und Lehrer bzw. Bildungssystem schlagen. Für die Reflexion war das jedenfalls recht spannend!

Vielleicht haben ja auch andere Lust mitzumachen? Ich bin ja für Autonomie (kleiner Insider) beim Bloggen, deshalb verlinke ich auf niemanden im Speziellen, aber die Personen, die sich berufen fühlen, dazu etwas zu sagen, sind herzlich eingeladen mitzumachen.

5 Kommentare zu “Kommt ein Stöckchen geflogen…

  1. Ruth sagt:

    Hat Deine Schule Dich wirklich auf die Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet? Ich finde, meine Schule hat mir viel beigebracht (logisches Denken in Mathe, Walser-Liebe in Deutsch, Zusammenhänge in Geschichte), aber auf die Arbeitswelt hat es mich nicht wirklich vorbereitet. Da waren schon eher die zwei Praktika während der Schulzeit und die Praktika während des Studiums hilfreich.
    Ich finde aber auch, dass es zuviel verlangt ist, dass die Schule die Arbeitswelt vorbereiten soll. Schule soll einen Grundstein legen, ein solides Fundament, so dass sich Schüler später trauen nachzufragen. Die Arbeitswelt-Erfahrungen kommen dann von ganz allein.

  2. taragramm sagt:

    Hallo Ruth,

    dazu muss ich jetzt ein bisschen ausholen. Da ich mein Abi auf dem 2. Bildungsweg nachgeholt habe, bin ich in den Genuss der Realschule gekommen. Und ganz ehrlich: Ich finde schon, dass man da auf die Arbeitswelt vorbereitet wird. Ist ja auch irgendwie logisch, schließlich geht es für die meisten Schüler dort nach der 10. Klasse sofort in die Lehre. Ich musste mich bereits in der 8. Klasse für einen Ausbildungsberuf entscheiden und dann auch alle nötigen Schritte für die Bewerbung etc. einleiten. Insofern, ja, ich hab mich auf die Arbeitswelt vorbereitet gefühlt. Ich kann nicht aus eigener Erfahrung berichten, wie Schüler von Gymnasien vorbereitet werden, aber meine Freunde meinten schon, dass es da abstrakter und „realitätsferner“ zugeht.

    Mein Kommentar mit dem Wunsch nach Vorbereitung ist auch eher auf einer Metaebene anzusiedeln: Also nicht die speziellen Fähigkeiten, wie beispielsweise das Ausfüllen von Excel-Sheets o.ä. sondern mehr der große Rahmen nach dem Motto „was kommt da auf mich zu“.

    Viele Grüße,

    Tamara

  3. Sarah sagt:

    „Wenn du Kultusminister wärst – was würdest du sofort ändern?

    Ich würde erst einmal in meinem Ministerium für Ordnung sorgen. Die bürokratischen Wege sind manchmal wirklich sehr undurchschaubar und kompliziert. Ich bin für flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege.“

    >>>> DANKE>>>>> Tamara! Du sprichst mir aus dem Herzen!

  4. […] bin, ähnlich wie Tamara, eigentlich immer sehr gern zur Schule gegangen (auch wenn man das fast nicht zugeben darf). Einzig […]

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