Poesie und Pragmatismus

Langsam aber sicher geht es daran, eine Nachfolgeregelung für das KaffeePod-Seminar zu finden. Ich werde das Seminar wohl nicht dauerhaft weitermachen können, weshalb mich dieses Semester bereits Christian Geier („Joe“) bei der Durchführung unterstützt. Für die Teilnehmer und auch für mich ist das ein gewinnbringendes „Joint Venture“, denn Joe ist ein Profi in Sachen Sprache und Sprechen. Da wir bestrebt sind die Qualität der Podcasts auch im Hinblick auf die Sprecher zu verbessern, ist das natürlich eine tolle Sache. Die letzten beiden Wochen haben wir im Seminar also geübt, wie man gut spricht, auf was es zu achten gilt und welche Fehler vermieden werden können und sollten. Joe, sichtlich in seinem Element, hat dabei sehr schöne Ansätze für die Vermittlung gehabt: Mit Gedichten und Kurzgeschichten wurden wir (ja, ich musste auch mitmachen – sehr spannend!) auf Kurs in Sachen Sprache gebracht. Ich hatte dieses Gedicht von Erich Fried:

Nur Nicht

Das Leben wäre vielleicht einfacher
wenn ich dich gar nicht getroffen hätte
Weniger Trauer – jedes Mal
wenn wir uns trennen müssen
weniger Angst – vor der nächsten
und übernächsten Trennung
Und auch nicht soviel
von dieser machtlosen Sehnsucht
wenn du nicht da bist
die nur das Unmögliche will
und das sofort
im nächsten Augenblick
und die dann
weil es nicht sein kann
betroffen ist
und schwer atmet

Das Leben wäre vielleicht einfacher
wenn ich dich nicht getroffen hätte
Es wäre nur nicht mein Leben

(Erich Fried)

Die Studis wurden aber doch ein bisschen mehr ins kalte Wasser geworfen als ich (kleiner Dozenten-Bonus 😉 ): So musste jemand, der eher von der zaghaften Sorte Mensch ist, in die Ecke des Raumes auf den Tisch klettern und uns von dort von seiner Interpretation überzeugen. Es hat definitiv geholfen. Die Stimme wirkte auf einmal laut und deutlich. Ich denke jedenfalls, dass durch Joe wichtige und gute Impulse ins Seminar kommen und freue mich, wenn der Übergang nahtlos bewerkstelligt werden kann.

Unterstützt uns: Eure Meinung zum KaffeePod

Dass der KaffeePod ein Projekt ist, das mir sehr am Herzen liegt, kann man wohl anhand der zahlreichen Postings, die es im Laufe der Zeit auf meinem Weblog gab, ablesen. Im Moment interessiert mich, wie der KaffeePod bei den Leuten ankommt. Um das herauszufinden, gibt es auf der Website eine kurze Umfrage zum Thema. Die Beantwortung der Fragen dauert nicht lange – in gut fünf Minuten sollte man durch sein.

Es wäre toll, wenn ihr euch kurz Zeit nehmt und die wenigen Fragen durchgeht. Um sie zu beantworten, muss man allerdings die Website kennen. Wer also das Angebot bereits kennt, kann direkt auf die Umfrage klicken, ansonsten kann und sollte man gerne mal einen Abstecher auf http://www.kaffeepod.de machen und dann zur Tat schreiten.

Danke für eure Unterstützung!

Wo geht es hin? Erst einmal ins Internetkaffee.

Der KaffeePod ist mittlerweile im dritten Semester im Praxistest und natürlich machen wir uns im Team so unsere Gedanken, wo die Reise für uns hingehen könnte. Wie das oft so ist, wird man manchmal „betriebsblind“, wenn man sich mit einer Sache sehr intensiv beschäftigt. Ganz so radikal, wie der in meinem Studium oft vernommene Ausruf „kill your babies!“ wollen wir es nicht handhaben – eine kritische Reflexion unserer bisherigen Tätigkeit ist aber sehr wohl drin.

Um auch Input und Ideen von Leuten zu bekommen, die sich nicht tagtäglich mit dem KaffeePod beschäftigen, haben wir zwei Studierenden einen Rechercheauftrag gegeben: Sie sollen für und mit uns mögliche Wege für die Zukunft des KaffeePod spinnen. Dabei steht noch nicht fest, ob diese neuen Impulse Variationen oder Ergänzungen des derzeitigen Konzepts werden. Der KaffeePod lebt, wie schon oft gesagt, von den vielen Leuten, die sich hier engagieren, deshalb wollen wir auch nicht im Verborgenen werkeln, sondern alle Interessierten (also vielleicht Dich?)  mit einbeziehen.

Julia und Martin, die für uns mögliche Szenarien für den KaffeePod spinnen, schreiben deshalb auch in einem Blog über ihre Fundstücke, Ideen und Überlegungen. Ihr könnt sie und das Gesamtprojekt durch euer Feedback unterstützen oder einfach verfolgen, welche Gedanken die beiden sich so machen.

Ihr Blog heißt passenderweise Internetkaffee. Der erste Beitrag zeigt zwei ihrer Ideen auf. Viel Spaß beim Lesen!