Multikulti live und in Stereo

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das ist Fakt. Dazu muss man keine Statistiken lesen oder kennen, dazu muss man lediglich normal funktionierende Ohren haben. Spätestens seit der Fußball-EM ist es ein Leichtes, die Verteilung der Nationalitäten Pi mal Daumen abzuschätzen – und zwar an der Lautstärke des Autokorsos. Nachdem es jetzt in die heiße Phase des Turniers geht, werden die Fans mutiger und wacher und schwingen voller Inbrunst die Fahnen ihres Landes. Selbst wenn man das Spiel (aus nicht nachvollziehbaren Gründen) nicht sehen konnte, weiß man spätestens zum Schlusspfiff, wer die Partie für sich entschieden hat. Im Moment hab ich das Gefühl ich wohne in einer Einflugschneise – so muss es sich zumindest auch für die Leute dort anhören: Ab 22.30 Uhr geht es täglich rund. Hupkonzerte, Schlachtrufe, Gesänge: Eine wilde Mischung aus Freude, Euphorie und Leidenschaft. Toll!! So langsam komm ich zwar auf dem Zahnfleisch daher, da ich wirklich dringend mal wieder schlafen müsste, aber wie sagt man so schön: Was uns nicht tötet, härtet uns ab. Ich weiß jetzt jedenfalls, dass die Türken lauter schreien als die Italiener. Zahlenmäßig überlegen, schaffen es die Deutschen auf gefühlte 200 Dezibel und die Russen feiern kurz und knackig. Wenn das nicht zur Verbesserung von interkultureller Kommunikation beiträgt, dann weiß ich auch nicht.

Es muss einfach raus..

Erst heute Morgen habe ich gesagt, dass mir aktuell die Ruhe fehlt, um ausführliche Artikel zu schreiben. Ich ändere jetzt meine Strategie, denn vielleicht bringt die Reflexion der vergangenen Woche mir ja auch die nötige Ruhe. 🙂

Letzten Donnerstag bin ich nach Berlin gefahren um an einem Recruitingevent von Bertelsmann teilzunehmen. Aus über 1000 Bewerbungen wurden 108 Personen an die Spree geladen, um dort in Workshops kreative Ideen für das Medienunternehmen zu entwickeln. Das Event war extrem gut organisiert und Bertelsmann hat sich viel Mühe gegeben, die Teilnehmer von dem eigenen Unternehmen zu überzeugen. Obwohl ich diese Annehmlichkeiten wirklich genossen habe, waren die zwei Veranstaltungstage wirklich unglaublich intensiv und fordern. Jedes Team hatte nur vier Stunden Zeit um aus einer vorher unbekannten Fragestellung ein innovatives Konzept zu entwickeln. Dabei gab es verschiedene Herausforderungen: Zum einen die relativ große Gruppe – die Diskussion mit 13 Personen ist natürlich nicht immer fruchtbar. Ich hatte wirklich Glück – mein Team hat sich auf Anhieb verstanden und nach einem intensiven Brainstorming haben wir uns auf drei Ideen geeinigt, die dann in Teilgruppen weiterbearbeitet wurden. Zum anderen war es der Faktor Zeit: In vier Stunden etwas wirklich Brauchbares zu entwickeln ist schon kein Pappenstiel.

Am Nachmittag ging es dann zum wirklich nervenaufreibenden Teil: Die Präsentation der Idee vor dem (fast) kompletten Vorstand. Jedes der acht Teams hatte genau zehn Minuten für die Präsentation – danach ging es in die Fragerunde. Bereits während der Präsentation meines Teams hatte ich ein gutes Gefühl – das packen wir!

Aber erst einmal hieß es abwarten, denn die Jury musste sich zur Beratung zurückziehen. Währenddessen wurden die Teilnehmer zur Abendlocation gefahren. Nach wirklich unglaublich guten und netten Gesprächen mit den Beschäftigten der verschiedenen Bereiche ging es dann an die Preisverleihung.

Was soll ich sagen? Wir haben tatsächlich gewonnen!! 🙂 Mein Team hat den ersten Platz belegt und nun dürfen wir gemeinsam in die Bertelsmann Repräsentanz ins Silicon Valley (ja genau, CALIFORNIA) fliegen. So einen Adrenalinschub hat man wirklich selten!

Mir ist bewusst, dass man alles in Relation sehen muss: Natürlich wird jedes Unternehmen versuchen, sich besonders positiv darzustellen. Ich bin aber auch ein extrem kritischer Mensch: Um mich zu überzeugen braucht es schon schlagkräftige Argumente. Ich hab mich mit vielen Leuten von der Unternehmensseite unterhalten und alle waren wirklich offen, aufgeschlossen und engagiert bei der Sache. Ich fand es extrem gut, so gefordert zu werden: Jede Seite hat seinen Teil zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Ich habe jedenfalls einen äußerst positiven Eindruck mitgenommen (und das hätte ich auch, wenn ich nicht gewonnen hätte).

Es berichten bereits einige Medien über das Event und unseren Gewinn (u.a. die Werben & Verkaufen, Horizont). Im Moment ist das alles ein bisschen unwirklich – man sitzt hier im stillen Kämmerlein und schreibt an der Abschlussarbeit und zwischendurch gewinnt man „mal eben“ einen Wettbewerb. Ich freu mich jedenfalls riesig – Medien sind einfach meine Leidenschaft und ich bin stolz, dass ich auch so beweisen konnte, dass mich die Materie fesselt.

Interessante Blogeinträge gibt es auch hier und hier.

Hello again

In meiner Umfrage zur Masterarbeit habe ich die Nutzer gefragt, warum sie bloggen. Würde ich selbst diese Frage heute beantworten müssen, dann steht der heutige Post unter dem Motto „um das Weblog aktuell zu halten“. Irgendwie komm ich gerade nicht so wirklich dazu, viel zu schreiben, obwohl die Frequenz meiner Beiträge ohnehin eher willkürlich ist. Wenn mich etwas beschäftigt, oder ich zufällig auf etwas stoße, dann berichte ich eben darüber. Im Kopf gehen mit zwar im Moment eine Million Sachen umher, aber es fehlt mir die Ruhe um sie aufzuschreiben.

Trotzdem hiermit ein kurzes Lebenszeichen. Zwischen Masterarbeit, Fußball-EM und allerhand anderem bahne ich mir den Weg durch den Juni. 🙂 Falls es jemanden interessiert: Beim Tippspiel läuft es grandios. Für meine bescheidenen Fußballkenntnisse liege ich mit Platz 15 (von 56) recht komfortabel und ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich das Feld zum Ende noch gut von hinten aufrollen kann, sollte mein Bonustipp für den EM-Sieger zutreffen!

Die Masterarbeit kommt eigentlich gut voran, im Moment ist es allerdings sehr stressig, da die Interviews anstehen und ich natürlich die Online-Umfrage erst genau analysieren muss – ich will ja schließlich wissen, welche Fragen ich in den Interviews noch vertiefen möchte.

Langweilig wird es mir jedenfalls nicht!

Public Viewing – ein Selbstversuch

Seit der WM 2006 gehört es ja schon fast zum guten Ton: Public Viewing. Gemeinschaftlich auf öffentlichen Plätzen fahnenschwingend ein Fußballspiel genießen – für viele ist das so was wie das Sahnehäubchen auf dem EM-Eisbecher. Da man ja für alles offen sein soll und ich mich gerne von einem Schwall Begeisterung mitreißen lasse, habe ich gestern das Projekt „Public Viewing“ gelauncht.

Bei der WM wurde in Augsburg noch im Messezentrum gefeiert – für mich wenig attraktiv: Kaum schöne Kulisse, ab vom Schuss, und in meiner Vorstellung steppt der Bär eben nicht an der Augsburger Messe. Dieses Jahr hat die City Initiative Augsburg das Spektakel auf dem Rathausplatz ausgerichtet. Meine Gegenargumente waren somit ziemlich haltlos, denn a) ist die Szenerie mit dem wunderschönen Rathaus hinter der Leinwand beeindruckend b) ist man mitten im Leben und c) wird man wohl schwer daran tun, in Augsburg ein belebteres Fleckchen als die Innenstadt zu finden. Deshalb auf zum Rathausplatz und Fußball geguckt.

So zumindest der Plan. Unsere Gruppe also inmitten der Massen, in schwarz-rot-goldener Kriegsbemalung und voller Erwartung auf das große Spiel. Klein bin ich nun wirklich nicht, aber die gigantischen Kopfbedeckungen der Hardcore-Fans haben den unabstracted view auf die Leinwand doch erheblich erschwert. Alles was sich unterhalb der Leinwandmitte abgespielt hat, war ein Kapitel aus bangen, hoffen, warten. Irgendwann hat sich dann der weibliche Teil des Freundeskreises in die hinteren Ränge zurückgezogen um zumindest noch ein bisschen von dem Spiel mitzubekommen. Der Blick war in der Tat besser, allerdings war so auch die Aufmerksamkeit auf andere Dinge gelenkt. Wir Frauen haben ja immer mit dem Vorurteil zu kämpfen, wie wären nur Trittbrettfahrer, die sich nur dann voller Fußballbegeisterung zeigen, wenn es um große Events geht. Ich gebe zu, da ist was dran. 🙂 Allerdings mussten selbst wir den Kopf schütteln, als so manche Zeitgenössinnen den Rathausplatz mit einem Catwalk verwechselten. Vielleicht sind das noch die Nachwehen vom Germany’s Next Topmodel-Finale von letzter Woche – es war jedenfalls ein interessantes Schauspiel. Schlussendlich hat Deutschland ja verdient gewonnen und alles war gut. Mein Fazit des PV-Abends ist jedoch: Zuhause auf der Couch mit Freunden ist es irgendwie doch schöner.

Anpfiff!

Heute geht es endlich los. Schon erstaunlich, wie sehr man sich auf eine Europameisterschaft im Fußball freuen kann. Fußball assoziiere ich seit der WM vor zwei Jahren mit viel Sonne, Spaß mit Freunden, gut gelaunten Leuten und mächtig Stimmung auf den Straßen. Die Fahnenträger bzw. -spazierenfahrer sind bereits zahlreich unterwegs und auch sonst ist das Motto der nächsten Wochen nicht zu übersehen.

Wie sich das gehört, nehme ich an einem privaten Tippspiel teil. Bei der WM habe ich mich sogar kurzzeitig auf Platz 1 befunden (nein, nicht nur am Anfang 😉 ) wurde dann aber kurzerhand vom Thron gestoßen. Vielleicht klappt es ja diesmal. I am up for the challenge.

So, dann wünsch ich allerseits eine faire EM, mit Sonnenschein, mindestens 11 Freunden und guter Stimmung – quasi als Revival der WM!

Wie nutzen Wissenschaftler das Web 2.0?

Wieder gibt es eine Umfrage – diesmal allerdings nicht von mir – zu deren Teilnahme ich auffordern möchte: Scholarz.blog, eine Plattform für Doktoranden und junge Wissenschaftler will mit dieser Umfrage herausfinden, ob und wie Wissenschaftler das Web 2.0 nutzen. Der Fragebogen ist recht kurz und richtet sich an alle „jungen“ Wissenschaftler (Google: define:jung), die allerdings nicht zwingend promovieren müssen.

Alle mitmachen!