Proof of evidence

Im vorausgegangenen Beitrag ging es ja um Geschlechterunterschiede. Dabei habe ich die These aufgestellt, dass Frauen schlechter im Selbstmarketing sind. Heimlich still und leise werkeln sie vor sich hin und derweil sind gerade zwei Frauen aus der Medienpädagogik in Augsburg (einmal die Chefin 😉 und einmal eine Doktorandin) in der Liste der höchstgerankten Wissenschaftsblogs vertreten. Gabi Reinmann und Mandy Schiefner. Wenn schon nicht Selbst- dann eben Fremdvermarktung – in dem Fall durch mich. 🙂

Kausale Zusammenhänge

Ich bin eine Frau und ich blogge. Soweit nichts neues. Bei jetzt.de ist ein Interview mit Jan Schmidt erschienen, das genau diesen Sachverhalt untersucht: Wird das Internet jetzt weiblich? Diese Frage kann ich zwar leider nicht beantworten, kann aber versichern, dass mein Geschlecht keinen direkten Zusammenhang mit der Aufnahme dieses Blogs hatte. Es zeigt sich in Studien, dass Frauen das Medium Weblog eher als Tagebuch benutzen, während Fachblogs überwiegend von Männern betrieben werden. Insgesamt hält sich die Geschlechterverteilung bei den Bloggern allerdings die Waage. Daraus schließe ich, dass Frauen einfach nicht so gut im Selbstmarketing sind! Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass weibliche Blogger weniger interessante Dinge zu sagen haben.

Schmidt selbst hat in seinem Blog einen Preprint zu einem Aufsatz zu Geschlechterunterschieden in der deutschen Blogosphäre veröffentlicht. Den Link zur PDF gibt es hier.

Gedanken zum Dienstag

In WordPress gibt es ja die Möglichkeit zu sehen, wie die Leute auf meinen Weblog gestoßen sind. Es ist ehrlich spannend zu lesen, nach was alles gesucht wird! So frage ich mich gerade, ob ich mir ernsthaft Gedanken machen muss, wenn Leute nach „Selbstmord CO2 Garage“ suchen und mein Blog finden. Hm… Einmal mehr gilt: Erst denken, dann schreiben.

Außerdem bin ich ziemlich frustriert über das Wetter. In froher Erwartung auf den Frühling hab ich mein Fensterbrett gleich mal mit einer Narzisse ausgestattet. Die gedeiht – der Heizung sei Dank – hervorragend. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass auch die übrigen Blümchen bald im Sonnenlicht strahlen können.

narzisse.jpg

Mikro-Sprachkurs

Gerade bin ich auf eine Seite im Web gestoßen, die nicht unbeachtet bleiben darf: Gorgeous. Hier kann man coole und witzige Werbefilmchen angucken. Besonders gut gefällt mir die Baci-Werbung. Diese Süßigkeit kenn ich aus Kindertagen und hier in Deutschland sieht man eigentlich nie Werbung dafür, aber wenn man auf den Kater „Vince“ und dann auf „Baci“ auf der oben genannten Seite klickt, kann man sich ein bisserl Romantik auf den Bildschirm zaubern ;-). Baci ist übrigens italienisch und heißt „Bussi“.

Lust aufs Bloggen?

So langsam aber sicher bekomme ich eine Art Routine in mein „Projekt Masterarbeit“. Eigentlich bin ich ein guter Selbstmotivator, aber gerade in der Anfangsphase finde ich es schwierig am Ende des Tages zu sagen: Heut war ich aber produktiv. Meine Tätigkeit besteht derzeit aus ganz viel lesen und exzerpieren. Ist total wichtig, ich weiß, aber wenn man eben immer noch vor dem leeren Blatt Papier sitzt, kann man schon manchmal den Eindruck bekommen, man hätte zu wenig gemacht. Die Recherche und das Lesen sind grundlegend, denn in meinem Kopf muss sich erst ein klares Konzept bilden – vorher kann ich nicht richtig schreiben. Jeder hat da ja so seine eigene Technik: Einige reihen erst einmal Zitate aneinander und bauen ihren Text dann darum. Ich lese erst die Literatur, die ich als grundlegend erachte und markiere interessante oder wichtige Stellen. Nachdem ich meine eigenen Worte zu Papier gebracht habe, versuche ich meine Aussagen durch die Literatur zu belegen. Letztendlich ist es wohl egal, wie man es macht, die Hauptsache ist, das System funktioniert.

Das Problem mit dem Schreiben hängt derzeit auch mit dem empirischen Teil zusammen: Da ich immer noch auf er Suche nach einem geeigneten Unternehmen bin, will ich nicht so recht starten. Der geplante Versuchsaufbau ist total spannend und ich bin überzeugt davon, dass jedes Unternehmen einen Nutzen davon hätte: Die Schwierigkeit ist, als Externe an Unternehmen heranzutreten und ihnen mein Vorhaben schmackhaft zu machen. Ich will herausfinden, ob sich das Führen eines Knowledge Blogs als Werkzeug für das persönliche Wissensmanagement eignet. Das Ganze soll außerdem unter einer psychologischen Perspektive angepackt werden: Befriedigen Weblogs die menschlichen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit?

Hier das „Anforderungsprofil“ an das Unternehmen:

          Internetaffinität von Vorteil

          Erfahrungen mit Bloggen erwünscht, aber nicht unbedingt notwendig

          Mitarbeiter, die wissensintensive Tätigkeiten ausführen

          Leute, die Lust aufs Bloggen haben

          Branche: eigentlich egal, toll wäre ein gewisser Medienbezug

    Es müssen nicht 500 Mitarbeiter sein, 10 wären auch schon wunderbar 

 

Falls jetzt jemand spontan denkt, dass er in genau so einer Firma arbeitet oder genau so eine Firma kennt: BITTE MELDE DICH! 😉

Du kommst mir gerade recht!

Jeder Mensch, der einem begegnet, hilft einem auf die eine oder andere Weise weiter. Ganz ehrlich, davon bin ich total überzeugt! Diesmal meine ich das ganz im übertragenen Sinne. Die Begegnungen mit den verschiedensten Leuten hat immer einen Einfluss auf das persönliche Weiterkommen oder die Art, wie man über gewisse Sachen denkt oder spricht. Manche sagen dazu „Sozialisation“, aber ich glaube, dass das noch etwas grundlegender ist. Eltern, Geschwister, Freunde – klar, mit diesen Personen verbringen wir von Geburt an viel Zeit – die müssen ja irgendwie auf uns „abfärben“ (und wir auf sie). Auch zufällige Begegnungen und Menschen, die man nicht intensiv kennen lernen kann, beeinflussen die eigene Sicht der Dinge. Derzeit bemühe ich mich, meine Umwelt etwas bewusster wahrzunehmen und noch mehr auf das Tun der Anderen und meine Reaktion auf das Verhalten zu achten. Ein banales Beispiel: Warum führe ich diesen Blog? Weil ich es von meinen Kollegen gesehen habe. Fand ich interessant, wollte ich auch ausprobieren. Ich weiß, dass es anderen genauso ging: Durch meinen (und natürlich auch andere) Blog(s) wurden sie quasi zum eigenen Online-Journal inspiriert. Es gibt eine Freundin, die hat neulich zu mir gesagt: „Wenn ich weiß, dass du in meine Wohnung kommst, dann scan ich innerlich immer meine Räume ab, um zu sehen, ob ich auch ordentlich aufgeräumt hab.“ Total seltsam aus meiner Sicht – aber anscheinend hat sie den Eindruck, bei mir wäre es immer aufgeräumt und deshalb würde ich das von ihr auch erwarten. (Ganz ehrlich: Ist mir total egal, wie es bei anderen aussieht.) Aber mir geht es in anderen Situationen auch so. Durch Verhalten anderer wird meine Neugierde geweckt und ich beschäftige mich mit Themen, die mich von alleine wahrscheinlich eher nicht interessiert hätten. Das empfinde ich nicht als „Nachahmung“, sondern für mich ist das praktische Lebenshilfe: Wir alle spornen uns durch unser Verhalten gegenseitig an – natürlich nur, wenn man in der Lage ist, die Eindrücke des Tages in positive Bahnen zu lenken. Um dem Ganzen eine nachvollziehbare Aussage zu geben: Wenn ich im Leben weiterkommen will, dann hab ich nur eine Möglichkeit: Nicht neidisch oder mit Argwohn auf andere Menschen blicken, sondern die positiven (und auch negativen) Aspekte des Gesehenen reflektieren und auf passende Weise in das eigene Leben integrieren.