I proudly present…

…meine Masterarbeit. Es ist soweit, alle Gutachten sind da und meine Masterarbeit über Knowledge Blogs, die mich über die letzten Monaten ganz schön auf Trab gehalten hat, steht seit gestern im Netz. Wer Interesse an meinen Ergebnissen hat: die Arbeit gibt es hier zum Download.

Ich hoffe, dass all diejenigen, die mich bereits während der Erstellung darum gebeten hatten ein Exemplar zu erhalten, auch hin und wieder hier vorbeischauen, da ich aufgrund eines technischen Defekts meines Rechners (ich erspare euch das ganze Ausmaß der Dramatik 😉 ) leider die Adressen der Interessenten verloren habe.

Zum akademischen Wurf

Gestern hat Sandra auf einen Artikel von Spiegel online hingewiesen, in dem sechs Tipps für den großen akademischen Wurf gegeben werden. Dabei hatte sie ja, genau wie ich, das Vergnügen zwei Abschlussarbeiten im Laufe der Uni-Karriere zu schreiben. So ist das mit Bologna! Lässt man sich auf das Bachelor-/Master-System ein, dann muss man eben auch zwei Mal ran! Aus meiner eigenen bescheidenen Erfahrung möchte ich die sechs aufgestellten Regeln/Tipps doch mal kritisch hinterfragen:

1. Themenfindung – wer Visionen hat, soll ins Archiv gehen

Dieser Ratschlag wäre bei mir wohl nicht sehr fruchtbar gewesen. Zum Thema Web 2.0 und Weblogs hätte ich Archiv wohl eher nichts gefunden. Ich empfehle daher KOMMUNIKATION. Reden. Mit Leuten. Lesen. In Zeitschriften oder Büchern. Inspiration kann durch viele Quellen kommen. Auch bietet es sich an, eine Arbeit anknüpfend an ein besuchtes Seminar zu schreiben. Da weiß man dann zumindest sicher, dass das Thema einen fesselt und spannend ist.

2. Teil: Literaturrecherche – Fachliteratur statt „Feuchtgebiete“

Der Autor der Artikels rät von Populärliteratur ab. Klar. Muss er ja. Aber für einen ersten Einstieg in das Thema eignen sich einfach geschriebene Artikel oder eher populärwissenschaftliche Artikel durchaus ganz gut. Vor allem ist das ja alles eine Frage der Definition. Was ist den schon populärwissenschaftlich? Nur weil etwas verständlich geschrieben ist, heißt das nicht, dass es unbrauchbar ist. Ich finde ja sowieso, dass es die eigentliche Leistung ist, einen Sachverhalt so darzustellen und zu kommunizieren, dass ihn eine möglichst große Zielgruppe verstehen kann.

3. Teil: Betreuer finden – Termin beim Abschlussarbeitsamt

Dazu kann ich sagen, dass wir bei unserem relativ überschaubaren Studiengang MuK eigentlich immer recht genau wissen, welcher Betreuer die Arbeit übernimmt. Die Gutachter wissen auch, was in ihr Gebiet passt und leiten den Kandidaten ggf. an den besser geeigneten Professor weiter. In Absprache mit dem Erstgutacheter findet sich dann meistens auch recht schnell ein zweiter, der die Arbeit begutachtet. Das mit dem Prüfungsamt ist hier in Augsburg (ausnahmsweise) auch recht unkompliziert, von daher halt ich mich in diesem Punkt zurück.

4. Teil: Anfangen – Konsultation beim Facharzt für Prokrastination

„Prokrastination“ – dieses Wort scheint in Mode gekommen zu sein. Der Hang zum Aufschieben von Dingen. Ich persönlich kämpf ja eher mit dem Problem, dass ich Dinge sehr gerne erledigt habe. Eine E-Mail, die mich zwei Tage lang unbeantwortet anblinkt – nein, das ist nicht schön. Und so halt ich das auch mit meiner Masterarbeit. Einfach machen. Wird schon werden. Wer nie den ersten Schritt tut, kommt schließlich nie an.

5. Teil: Schreiben – und besser nicht in der Bibliothek wohnen

Ja, schreiben. Darum geht es hier doch schließlich, oder? Man sollte sich einen Arbeitsplatz suchen, den man über längere Zeit lieb gewinnen kann, der nahegelegene Möglichkeiten zur Ablenkung (Cafete vs. Skype/Telefon) und dem Stillen der menschlichen Bedürfnisse bietet (d.h. Mensa vs. eigener Kühlschrank). Es ist reine Typsache, ob man lieber in der Bib oder zuhause arbeitet. Ich bevorzuge letzteres. Aber das muss jeder selbst entscheiden.

6. Teil: Abgeben – jedem Ende wohnt ein Zauber inne

Da kann ich bisher nur von der BA-Arbeit sprechen. Ja, war ein tolles Gefühl! Und man sollte auf gar keinen Fall die Arbeit danach in die Hand nehmen. Mit 100%iger Sicherheit entdeckt man auf der ersten Seite, die man aufschlägt einen Fehler. Obwohl man genau die gleiche Seite mindestens eine Million Mal gelesen hat. So ist das. Aber eine Feier muss sein. Das hat man sich schließlich verdient. Und wenn man gewissenhaft gearbeitet hat, dann weiß man auch, dass es sooo schlimm ja nicht werden kann.

Wie Sandra bereits angesprochen hat, dürfen wir ja zwei Abschlussarbeiten schreiben. Allerdings kann man die BA als Pflicht und die MA als Kür sehen. Irgendwie fühlt man sich wohler beim Schreiben. Die Unsicherheiten, die man bei seiner ersten Abschlussarbeit hatte, sind spürbar geringer und man weiß, dass das, was man da monatelang macht am Ende auch einen Sinn hat.