KaffeePod-Lounge

Am Samstag fand nun endlich der Schülerinfotag an der Uni statt. Ich hatte hier bereits darauf hingewiesen. Das Team vom Begleitstudium hatte ein tolles Konzept erstellt, dass sie dann in mühevoller Bastel- und Organisationsarbeit umgesetzt haben. Die KaffeePod-Lounge war jedenfalls ein toller Anziehungspunkt für Studieninteressenten, Eltern (die sehr zahlreich erschienen waren) und auch für Uni-Mitarbeiter. Damit wir unserem Namen gerecht werden, gab es natürlich Kaffee – in rauen Mengen und unschlagbar günstig – zu dem an der Playstation die bisherigen Folgen des KaffeePod gehört werden konnten. Es gab auch eine Internetecke, in der sich Interessierte die Website ansehen und natürlich auch in die Podcasts reinhören konnten.

Das Feedback war sehr positiv! Zum einen fanden die Schüler das Konzept, nicht nur über schriftliche Infos über den Uni-Alltag informiert zu werden, überzeugend, zum anderen war es ein tolles Beispiel, was man im Studiengang Medien und Kommunikation zum Beispiel innerhalb eines Seminars erlernen kann.

Damit man einen Eindruck bekommt, wie die Lounge aussah, hier ein paar Impressionen vom gestrigen Tag:

Kinder, Kinder…

Ein sehr erfrischender Beitrag war heute von Alex Rühle in der SZ zu finden. Betitelt mit „Die spinnen, die Eltern – Wie Angst und Ehrgeiz die Kindheit auffressen“ konnte man als Leser herrlich einer Schilderung der heutigen Elterngeneration folgen. Dabei wird überspitzt, aber durchaus wahr über die Überprotektivität mancher Mütter und Väter gespottet.

„Es ist schlichtweg nicht zu erklären, wie all diese [Eltern] ihre [eigene] Kindheit überlebt haben: Saßen unangeschnallt auf dem VW-Rücksitz. […] Waren nachmittags unbeaufsichtigt draußen. Auf Spielplätzen ohne angeschlossenes Muttercafé!“ (Rühle, 2010)

Man bekommt den Eindruck, Erziehung und die damit Beauftragten sind in zwei Lager zerfallen: Auf der einen Seite diejenigen, die es mit dem laissez-faire etwas übertreiben und schlussendlich bei der Super Nanny landen und gar nicht verstehen, wie ihnen der Herrgott nur solche Teufelsbraten schicken konnte. Auf der anderen Seiten solche, die schon vor der Niederkunft mindestens 40 Ratgeberbücher zu gesunder Ernährung, Begabtenförderung, sportlicher Aktivität und Intelligenztest ab dem 2. Lebensmonat gelesen haben. Sie fühlen sich vorbereitet und für alle Eventualitäten, die der Alltag mit einem Kind mit sich bringt, gewappnet. Dass der Hang zum Extremismus noch niemals wirklich gut war, wurde in der Geschichte mehrmals bewiesen. Jedem sein Erziehungsstil, aber heutzutage muss man wirklich aufpassen, dass man keiner Mutter (, die sind i.d.R. auffälliger) zu nahe tritt, wenn man unbedacht dem Kleinkind die Waffel von seinem Eis abtreten möchte: „Oh mein Gott, nein!! Da ist doch Z-U-C-K-E-R drin!!“ Pardon, ich vergaß.

Kopfschütteln löst es bei mir aus, wenn ich tatsächlich Eltern sehe, die ihr Kind hundesgleich an der Leine im Stadtpark spazieren führen. In dem erwähnten Beitrag wird auch davon berichtet, welche technischen Gadgets mittlerweile erhältlich sind, um die eigenen Kinder auf Schritt und Tritt zu überwachen. Das geht doch wirklich zu weit.

Auch schön wird die Entwicklung der Eltern zum natürlichen Feind des Lehrers dargestellt: Viele glauben, ihr Kind sei hochbegabt und lassen sich auch von der Bestätigung des Lehrers, dass das Kind eine absolut normale Entwicklung und Intelligenz vorweise, nicht davon überzeugen, den Traum vom eigenen Einstein oder der eigenen Marie Curie aufzugeben. „So unverschämt wie typisch der Starnberger Vater, der einer Lehrerin einen eingeschriebenen Brief schickt, der Fünfer des Sohnes müsse ein Irrtum sein, schließlich käme das Kind aus einer Akademikerfamilie, falls es den Übertritt nicht schaffe, behalte die Familie sich rechtliche Schritte vor.“ (ebd.)

Ich liebe Geschichten von Eltern, die mir über böse Kindergartentanten („immer sind alle gegen Jacqueline-Chantale!“) und ignorante Lehrer berichten. Noch lächle ich still in mich hinein und kann mich köstlich amüsieren. Im Grunde ist es ja zu befürworten, dass man sich für sein Kind einsetzt und es beschützen möchte. Da ich ja auch keine Erziehungsratschläge geben will (wer weiß, sonst landet im meinem Briefkasten noch ein Brief vom Anwalt) kann man doch nur auf die Rückbesinnung der Eltern auf ihre eigene Kindheit hoffen und zumindest mal vorsichtig vorschlagen, dass man Kind doch auch mal Kind sein lässt.

Rühle, Alex (2010). Die spinnen, die Eltern. Wie Angst und Ehrgeiz die Kindheit auffressen. Süddeutsche Zeitung, 82, S. 13.

Seminarabschluss und SIT

Das Semester hat am 31. März einen Abschluss gefunden und alle schriftlichen Ausarbeitungen von den Studierenden zu meinem Seminar  sind pünktlich eingetrudelt. Damit kann ich auch für das zweite Semester, in dem es den KaffeePod und das Seminar gibt, Bilanz ziehen:

Grundsätzlich hat sich die Konstellation dieses Semester ziemlich unterschieden, da es kleinere Gruppen waren, die natürlich ganz anders zusammenarbeiten (müssen). Trotzdem haben die Teilnehmer viel Kreativität, Mühe und wahrscheinlich auch Schweiß in die Produktion der Podcasts gesteckt. Herausgekommen sind Geschichten, die sich (1)  dem Bologna-Prozess widmen, das Thema (2) Ehrenamt an der Uni beleuchten oder (3) sich damit beschäftigen, welche Karrierewege es an einer Universität gibt. Die Folgen werden, wie gewohnt, in den nächsten Wochen und Monaten auf http://www.kaffeepod.de erscheinen.

Am 17. April ist der Schülerinfotag (SIT) an der Universität Augsburg und die Gruppe aus dem Begleitstudium hatte die tolle Idee, auch den KaffeePod dort vorzustellen. Deshalb wird es an diesem Tag auch eine eigene KaffeePod-Lounge geben, in der man in gechillter Atmosphäre einen Eindruck von unserem Projekt erhalten kann und zudem noch Austausch und Kontakt mit Studierenden bekommt. Infos aus erster Hand sozusagen. Mittlerweile sind wir auch mit Möbeln für das Event versorgt – so etwas gestaltet sich wegen Brandschutzmaßnahmen etc. gar nicht so einfach. Aber das fleißige Team hat so schnell nicht aufgegeben und kann jetzt mit einer schönen Lösung aufwarten. Das Programm des SIT gibt es hier: Jetzt hoffen wir auf zahlreiche Besucher, also schickt alle vorbei, die sich für die Uni und/oder ein Studium interessieren!