Schildbürgerstreich

Seit etwas über einem Jahr wohne ich jetzt hier in meinem aktuellen Heim und seitdem vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht entweder herzhaft lachen oder verduzt den Kopf schütteln muss: Wenn ich aus meinem Fenster blicke, steht dort ein Pfosten. Die geschätze Höhe ist circa ein Meter und durchaus passend zum architektonischen Bild der Altstadt. Seit über einem Jahr kann ich beobachten, wie dieser Pfosten einmal die Woche umgefahren wird. Das erste Jahr habe ich es nicht geschafft, auch nur einmal mitzubekommen, wie die Leute es fertig bringen, diesen nicht unauffälligen Steinkoloss zu übersehen. Meistens wachte ich auf und beim Blick aus dem Fenster liegt er einfach da. In letzter Zeit durfte ich jetzt ein paar Mal Zeuge werden, wie man sowas zustande bringt. Eigentlich folgt es immer dem gleichem Schema: Die Leute sehen zu spät, dass es geradeaus in eine Sackgasse geht, fahren rückwärts, sehen im Rückspiegel nichts oder gucken einfach nicht richtig und – zack – da liegt er schon. Auch sehr interessant ist es, dass wirklich kaum einer stehen bleibt um den Schaden irgendwie zu melden. Sowas nennt man Fahrerflucht, soweit ich informiert bin… Vielleicht fragt man sich als Leser, warum dieser Beitrag mit den Schildbürgern betitelt ist: Ganz einfach, der Pfosten muss ja auch wieder in aufrechte Position gebracht werden. Also kommen einmal pro Woche hier die netten Männer in Orange und hämmern in liebevoller Kleinstarbeit den Pfosten wieder in den Boden. Gelegentlich bricht der Steinpfosten auch einmal durch, was, wie von den Männern vom Bauamt berichtet wurde, dann 1000 Euro kostet. Das Anbringen von Reflektoren hat bisher auch nicht geholfen.

Da muss man sich schon fragen, warum es keinem in der Stadt auffällt, wenn da wöchentlich Kosten für die Reparatur eines Pfostens anfallen und derjenige sich dann mal auf Ursachenforschung begibt. Man könnte auch mich fragen. 😉 Mein Vorschlag: Warnt doch vor der drohenden Sackgasse ein paar Meter früher, nicht erst, wenn es keine Möglichkeit zum Wenden gibt. Dann kann sich der Fahrer schon mal darauf einstellen. Oder entfernt doch einfach den Pfosten. Der schadet mehr, als er nutzt.

Pfosten - im gefallenen Zustand

Interview mit re:publica-Veranstalter

So langsam aber sicher bereite ich mich auf die Veranstaltung nächste Woche vor. Heute berichtet die Augsburger Allgemeine sogar in ihrer (Online)-Ausgsbe über die re:publica 09. Gerne verweise ich hier auf ein Interview mit dem Veranstalter Markus Beckedahl.

Die re:publica ist ja restlos ausverkauft. Da wird es sicher nicht nur virtuelles sondern auch reales Gezwitscher in den Veranstaltungsstätten geben. Ich bin wirklich schon gespannt!

Was gerade so los ist..

Im Moment komme ich leider nur wenig zum Bloggen. Jeden Tag denke ich daran, aber irgendwie haben immer andere Sachen Vorrang. Jetzt habe ich zwei Tage Urlaub und da habe ich endlich Zeit und Muse um einen kleinen Überblick über die aktuellen Ereignisse zu geben:

Vor zwei Wochen war ich in Bayreuth um einen unserer Projektpartner kennenzulernen. Eigentlich ist das eine Untertreibung, denn dort gibt es ein großes Team von sehr netten Leuten, die uns sehr warm willkommen geheißen haben. Neben einigen inhaltlichen Fragen, wie beispielsweise die Agenda-Punkte für das im Mai stattfindenden Projekttreffen gab es auch Zeit für den informellen Austausch und einen gemeinsamen Besuch in der Mensa. Und da war mal echt was los! In Augsburg ist die Mensa in der vorlesungsfreien Zeit tot. Nur sehr wenige Studierende verirren sich zur Essensausgabe und auch die Auswahl an Gerichten ist extrem beschränkt. Nicht so in Bayreuth: Massen von Studierenden und Mitarbeitern haben sich in lange Schlangen eingereiht um etwas Warmes zum Essen zu bekommen. Anscheinend ist es in Bayreuth so, dass viele Studis, die auf BA/MA studieren die meisten Prüfungen während der vorlesungsfreien Zeit absolvieren müssen – dementsprechend voll sind die Räumlichkeiten der Uni. Ansonsten kann man die Uni Bayreuth vom Baustil gut mit Augsburg vergleichen: typischer 70er-Jahre-Bau. Also von einem architektonischen Standpunkt eher minder schön – aber zweckmäßig ;).

Meine aktuelle Hauptaufgabe ist gerade ein System aufzubauen, das den Lehrern als Begleitmedium bis zum nächsten Fortbildungsteil während den Lehrerfortbildungen(die diese Woche in die erste Runde gehen) dienen soll. Alles musste recht kurzfristig umgesetzt werden, da die Zusage vom Ministerium recht knapp kam. Da man ja mit den Aufgaben wächst, war es eine Herausforderung alles fit zu bekommen, aber Stand heute würde ich sagen, dass es soweit an den Start gehen kann. Es ist wirklich erstaunlich, wie sich so ein Prozess entwickeln kann. Vor zwei Wochen dachte ich noch, das sei auf gar keinen Fall zu stemmen (der Server und ich mussten erst einige Dissonanzen ausräumen 😉 ) aber irgendwie läuft es dann doch immer zusammen. Wer nur das Endprodukt sieht, der kann oft sicher garnicht wertschätzen, welche Zeit und Mühe solche Dinge kosten können. Aber letztendlich ist es natürlich schön, wenn alles doch noch klappt!

Ansonsten werde ich mich nächste Woche auf der Re:publica tummeln. (Aufmerksame Besucher meines Weblogs haben vielleicht schon das Banner entdeckt, das seit einiger Zeit im Seitenbereich zu sehen ist). Ich bin schon sehr gespannt auf die Vorträge und Diskussionen!

Eine Geschichte zum Datenschutz

Keine Sorge, ich werde jetzt nicht in den lamentierenden Kanon der Verfechter des Datenschutzes einsteigen. Aber gestern hatte ich so ein kleines Erlebnis, wo ich mich schon fragen muss, wer hier eigentlich wen auf den Arm nimmt.

Im Geschäft wollte ich mit meiner EC-Karte bezahlen. Alles an sich kein Problem, bis mich die Dame nach meiner Adresse fragt. Da mir jetzt auf Anhieb der Zusammenhang zwischen meiner Zahlung und meiner Adresse nicht sofort einleuchtet, habe ich natürlich nachgefragt, wozu diese denn benötigt wird. Die Kassierin klärte mich dann auf, dass in diesem Geschäft auf die Eingabe der PIN verzichtet wird und als Verifikation daher die Adresse ins System eingetragen wird. Ich musste mich echt beherrschen, dass ich nicht lache, weil das ist absurd. Erstens könnte ich ihr wirklich jede Adresse der Welt angeben – wenn sie meine Personalien nicht überprüft, kann sie nie wissen, ob meine Angaben stimmen. Zweitens habe ich sowas ja noch nie gehört. Wenn sich ein Unternehmen dafür entscheidet auf die Unterschrift zu verzichten und somit einen Vertrauensvorschuss gegenüber ihren Kunden zu gewähren, dann ist das ehrlich gesagt nicht mein Problem. Jedenfalls kann ich da ja sehr persistent (Revolution! 😉 ) sein und habe auch klar gesagt, dass ich das nicht einsehe, ich gerne bereit bin meinen Ausweis zu zeigen, aber ich mir schon denken kann, dass dann in den nächsten Wochen ein nettes Werbebriefchen im Postkasten liegt. Nein, nein, für sie wäre das nur ein Kassenvorgang. Ja nee..is klar. Letztlich gab es dann auf einmal doch die Möglichkeit die PIN einzugeben und sie hatte ihre Ruhe und ich meinen Frieden. Die Moral von der Geschicht? Einen mündigen Kunden besch…. man so schnell nicht. 😉

E-Mail-freier Freitag?

Soeben hat mich Mandy auf eine Idee gebracht. Sie verweist auf einen Artikel aus dem Manager-Magazin, in dem sich der Autor kritisch mit dem Trend zur permanenten Erreichbarkeit via E-Mail, Blackberry und Co. auseinander setzt. Sein Vorschlag, einen E-Mail-freien Freitag nach amerikanischem Vorbild einzuführen, find ich ganz spannend. Da ich ohnehin aus aktuellem Anlass mal die Umfrage-Funktion in WordPress ausprobieren wollte, wage ich einen kühnen Versuch und frage meine Leser: