Ich bin eine Welle!

Das war die Erkenntnis des gestrigen Tages. Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Universität Augsburg, die einen Tag der offenen Universität mit einer „Schatzinsel des Wissens“ organisiert hatte, habe ich gelernt, dass ich eine Welle bin. Prof. Dr. Jochen Mannhart vom Lehrstuhl für Experimentalphysik VI hat einen tollen Vortrag mit dem Titel die „Quantenphysik und Ihr Außenknöchel“ gehalten. Von Quantenphysik habe ich keine Ahnung, deswegen war das die ideale Gelegenheit ein bisschen Bestandserhaltung bzw. – erweiterung in Punkto Allgemeinwissen zu betreiben. Also, warum bin ich nun eine Welle? Alle Teilchen sind eine Welle. Ich bin sozusagen ein Makroteilchen. Ein Teilchen heißt Elektron. Die Physiker versuchen jetzt also herauszufinden, wo sich dieses Elektron befindet.

Prof. Mannhart hat das auch mal verdeutlicht. Jetzt stellt man sich vor, dass dieses Gebilde (also das Runde) der Bodensee ist. Oben ist die deutsche Seite, unten die schweizer Seite. Wenn ich mit dem Auto um den Bodensee rumfahre, dann besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass ich auf der deutschen oder auf der schweizer Seite bin. Soweit alles klar. Dieses Elektron macht jetzt aber wilde Dinge und befindet sich gleichzeitig in der Schweiz und in Deutschland. Crazy! Und noch verrückter ist der Umstand, dass das Teilchen sich erst dann entscheidet an einer Stelle zu sein, wenn man es gefunden hat.

Spannend war auch die Erklärung des Tunneleffekts:

Wieder ein kleines Gedankenspiel: Ein Elektron trifft auf einen Widerstand. Die Welle wird ein bisschen abgebremst und schwingt dann aber hinter dem Widerstand weiter. Jetzt an sich auch noch nicht so faszinierend. Die Anmerkung von Mannhart war aber folgende: Per definitionem hat aus Sicht der Quantenphysik jedes Teilchen eine endliche Wahrscheinlichkeit diesen Vorgang zu durchlaufen. Wir erinnern uns, wir sind ja auch alle Teilchen (bisschen größer eben). Das bedeutet, dass es eine endliche Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein Mensch, der gegen eine Mauer läuft, durchlaufen kann. Super Erkenntnis. 🙂

Falls jemand gerne die Wahrscheinlichkeit austesten will, bitte ich um eine Einladung. Ich halte das Ganze dann gerne für Youtube fest – aus rein wissenschaftlichem Interesse natürlich. 🙂

Übrigens hat Richard Feynman – ein Physiker – zu Quantenphysik folgendes gesagt:

„I think I can safely say that nobody understands quantum mechanics.“

Das beruhigt mich jetzt ein bisschen…