Diskussionsrunde zum Fernstudientag

Heute gab es eine spannende Live-Diskussionsrunde iniitiert von den Bildungsreportern, bei der ich als Zuhörerin dabei war. Diskutiert haben (neben den vielen Beteiligten im Chat) Joachim Wedekind, Mostafa Akbari, Oliver Tacke, Benjamin Jörissen und Felix Schaumburg. Moderiert wurde von Christian Spannagel. Eine Stunde lang wurde zu Themen wir Twitter, Bildung und Lernen diskutiert. Den Einstieg fand ich klasse, da die Vorstellung der Beteiligten über einen kürzlichen Tweet umgesetzt wurde. Es war interessant zu beobachten, wie so mancher erst einmal stark ins Grübeln kam, was seine Äußerung via Twitter denn für einen Hintergrund hatte. Andere zögerten keine Sekunde und waren sich über Kontext und Grund des Tweets völlig im Klaren. Sagt das jetzt was über das individuelle Erinnerungsvermögen oder eher über Twitter aus? 😉

Die Frage, ob sich Twitter denn zum Lernen eignet wurde ja schon mehrfach gestellt – kaum verwunderlich also, dass sie auch in dieser Runde auftauchte. Schön fand ich die Aussage von Joachim Wedekind, der darauf aufmerksam machte, dass heute alles in sehr schnellen Zyklen abläuft und man doch mal kritisch hinterfragen sollte, ob es sinnvoll ist, jede neue Anwendung gleich in die „Lern-Arena“ zu werfen. Ich kann da nur zustimmen, denn nur die Tools machen Lernen nicht prinzipiell besser. Lernen ist komplex und kann nicht einfach durch die Implementierung von Twitter, Blogs und Co. verbessert werden. Wer für sich beschließt, diese Sachen zumindest auszuprobieren oder in seinen (Lern-)Alltag einzubinden, der soll natürlich nicht gehindert werden, aber ich finde es seltsam, wenn man meint, dass dadurch Revolutionen in der Bildung ausgelöst werden, die die Lethargie der letzten Jahre in einer Woche ins Gegenteil umkehren.

Und: Es ist immer einfach als jemand, der sich mit diesen Werkzeugen tagtäglich auseinandersetzt zu argumentieren und den Sinn und Nutzen anzupreisen. Aber die Lehrenden und Lernenden müssen den Nutzen für sich selbst erkennen (Autonomie!) sonst wird das meiner Meinung nach nichts. Natürlich spricht überhaupt nichts dagegen, Anleitungen zu geben und die Gruppen an das Thema heranzuführen. Die Entscheidung dafür oder dagegen muss aber selbstbestimmt stattfinden, sonst wird keine nachhaltige Wirkung erzeugt.

Für mich war es jedenfalls eine gute Diskussion, mit Leuten, die auch tatsächlich was zu sagen haben. Danke!

Die Aufzeichnung der Diskussion gibt es hier.