Educamp Hamburg – Teil 2

Wie versprochen hier noch eine kurze Zusammenfassung der von mir besuchten Sessions. Prinzipiell kann man sagen, dass es zu vielen Themenbereichen Angebote gab. Letztlich musste ich mich aber auf recht wenige beschränken, weil ich mehrmals in Doppelsessions gebunden war und so sofort vier Stunden vorbei waren.

Das Bildungssofa, das bereits auf dem EduCamp in Graz angeboten wurde war der Auftakt am Freitag. Joachim Wedekind und Mandy Schiefner haben – moderiert von Sandra und Thomas Sporer – über von digitalen Medien angestoßene Veränderungsprozesse gesprochen. Geplant war es, die Kommentare, die vom Publikum und über Twitter eingingen, in die Diskussion einzubauen. Leider kam das etwas zu kurz, da aufgrund des angeregten Gesprächs nur wenig Zeit für Zwischenrufe blieb. Sandra reflektiert hier selbstkritisch über das Format. Anscheinend hat das Sofa in Graz unter ähnlichen Bedingungen zu einer anders gearteten Dynamik geführt.

Von einem studentischen Mitarbeiter aus Hamburg wurde eine Session zu Digitalen Tafeln angeboten. Da wir ja innerhalb eines Schulversuchs am Lehrstuhl mit SMART kooperieren, war es für mich natürlich sehr spannend einmal live zu sehen, was denn sonst noch so auf dem Markt vorhanden ist. Die Anwesenden waren alle sehr interessiert an der Technologie und die aufkommende Diskussion, die der Präsentation der Tafeln folgte, hat mir gefallen.

Das war auch der Grund, warum ich am nächsten Tag die Gelegenheit genutzt habe, um mir thematisch nahe Session zum Nutzen von Interactive White Boards im Unterricht anzusehen. Nach einer kurzen Einführung von Christian Kohls, den ich bereits von der Forschungswerkstatt kenne, war auch hier Gelegenheit über den Nutzen der Boards im Unterricht zu sprechen. Im Publikum fanden sich durchaus sehr kritische Stimmen, die den didaktischen Vorteil erst einmal klar abstritten. Genauso fanden sich aber beharrliche Verfechter der Tafeln, die über best-practices beim schulischen Einsatz berichten konnten und voller Begeisterung vom Unterricht mit den Boards sprachen. Unstrittig ist aus meiner Sicht, dass die bloße Installation der Boards keinen Mehrwert für den Unterricht bringt. Die Nutzung der Interactive White Boards im Rahmen eines durchdachten und stimmigen didaktischen Settings halte ich jedoch für durchaus zielführend. Aber so ist das ja oft… 😉

Die Podiumsdiskussion am Samstag wurde wohl von der Mehrzahl mit Spannung erwartet: Lisa Rosa, Petra Grell, Benjamin Jörissen und Rolf Schulmeister diskutierten zum Thema „Internet – ein Bildungsraum“. Als Format wurde der „Fishbowl“ gewählt – der leere Platz auf dem Podium konnte mit wechselnden Teilnehmern aus der Zuhörerschaft belegt werden, die dann für kurze Zeit an der Diskussion teilnahmen. Ich will nicht zu ausschweifend berichten, aber die Meinungen gingen doch schon ziemlich auseinander. Auf der einen Seite wurde von physiologischen Veränderungen des Gehirn berichtet (Lisa Rosa) auf der anderen Seite gab es launige Aussprüche wie „Ich hab schon fürs Internet gekämpft, da waren Sie noch gar nicht geboren.“ (Rolf Schulmeister). Eine ausführliche Reflexion der Podiumsdiskussion gibt es z.B. hier. Mich persönlich hat es überhaupt nicht gestört, dass es bei einer „Unkonferenz“ auch eine Podiumsdiskussion gab – im Gegenteil. Ich war erstaunt, wie gut das Fishbowl-Prinzip funktioniert hat und ich denke es ist ja auch Sinn und Zweck einer ernstgemeinten Diskussion für Zündstoff zu sorgen. Insofern: Ziel erfüllt.

Für alle, die nicht genug bekommen können: Im EduCamp Wiki werden auch die Blogbeiträge gesammelt.

Ein Kommentar zu “Educamp Hamburg – Teil 2

  1. […] Tamara Bianco: Educamp in Hamburg – Teil 1, Educamp in Hamburg – Teil 2 […]

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